„Das sind nicht die Droiden, die wir suchen. Er kann passieren. Weiterfahren!“ ist das wohl bekannteste und darüber hinaus auch einzige längere Zitat eines Sandtrooper innerhalb der Star Wars Saga, in der die für Wüsteneinsätze ausgerüsteten imperialen Sturmtruppen kaum eine Rolle spielen. Doch Turtle Beach möchte mit einem Gaming Headset genau dies ändern!
Star Wars Lizenz mit Sinn?
Mit Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht ging das Star Wars Franchise hinsichtlich der Marketingmaschine neue Wege und es wurden alle erdenklichen Sparten mit Lizenzen und daraus resultierenden Fanartikeln überschüttet. Mit dem Release von DICEs Star Wars Battlefront (PC/PS4/XBox One) wurde klar, dass auch der Gaming-Bereich nicht außen vor gelassen werden würde. Im Zuge dessen wurde der Sandtrooper als größerer Bruder des Turtle Beach X-Wing Pilot Headsets auf den Markt gebracht und kommt mit ähnlich auffallendem Design daher. Passend zum Outfit der imperialen Sandtruppler ist das Headset sand- bis graufarben und besitzt am Bügel das vom Helm der Sandtruppler inspirierte Design – mit rechtsseitig orangenem Farbdruck, passend zur markanten orangenen Schulterblende der Uniform. Um dem Design noch die Krone aufzusetzen, liefert Turtle Beach ein Paar austauschbare Zierblenden, die einfach auf die Außenseite der Earpieces gesteckt werden und mit einer großen Auswahl an weiteren Blenden aus dem Turtle Beach Shop erweitert werden können.
Der Sandtrooper wirkt auf den ersten Blick sehr stabil, aber wenig edel, besteht er doch ausschließlich aus recht dickem Hartplastik. Ein ordentliches Gewicht von rund 300g trägt ebenfalls dazu bei, dass das Gefühl von Stabilität und Robustheit überwiegt. Das linksseitig verbundene Kabel, das erfreulicherweise eine Fernbedienung für die Master-Lautstärke sowie einen Schalter zum Ein- und Ausschalten des Mikrofons besitzt, endet mit einem dreipoligen 3,5mm Klinkenstecker und ist somit ideal für den Gebrauch am PS4 und XBox One Controller. Eine weitere kluge Tat seitens von Turtle Beach war es, das biegbare Mikrofon inklusive Schaumstoff-Popfilter über einen zweipoligen 3,5mm Klinkenstecker laufen zu lassen, wodurch es möglich ist, das Mikrofon ohne Probleme abzustecken. Das verleiht dem Sandtrooper zusätzliche Variabilität, möchte man bspw. einen Film oder Musik über die Kopfhörer gucken bzw. hören, so stört das Mikrofon nicht.
Die Earpieces sind von geschlossener Bauart und besitzen eine sehr angenehm weiche Polsterung um das Ohr herum, wodurch das Tragegefühl auch nach mehrstündigen Spielesitzungen in keinster Weise leidet. Wie bei modernen Kopfhörern üblich, lässt sich auch der Sandtrooper hinsichtlich der Bügellänge sowie Earpiece-Rotation justieren, wobei zu beachten ist, dass man den Bügel lediglich um ca. 4cm verlängern kann. Am Kopf ist der Bügel mit weich gepolstertem Material überzogen, das Kunstleder ähnelt. Ein unangenehmes Gefühl nach längerer Zeit trat aufgrund der Bauweise und des nicht zu hohen Gewichts des Headsets nicht auf.
Sandtrooper, spitzt die Ohren!
Star Wars Battlefront brilliert hinsichtlich des Sound Designs, das mag einem mit herkömmlichen TV-Lautsprechern gar nicht auffallen, doch DICE hat sich hier besonders viel Mühe gegeben, um durch realistische Ambient-Sounds und interessante Layer verschiedenster Aufnahmen von unterschiedlichsten Orten der Erde – Wüstenwinde in Dubai, brodelnde heiße Quellen auf Island, Wälder in den USA und Eishöhlen in Skandinavien – ein besonderes Spielerlebnis zu gestalten.
http://starwars.ea.com/starwars/battlefront/news/creating-the-sounds-of-star-wars-battlefront
Dank der 50mm Lautsprecher mit Neodym-Magneten taucht man plötzlich in genau eine solche Welt voller Ambiente und atmosphärischer Ruhe, aber auch Hektik und brachialer Lautstärke ein. Die Bässe sind unglaublich präsent, aber dabei in keiner Weise wummernd, matschig oder kratzig. Besonders die Tiefmitten sind durch die Lautsprecher angenehm, wodurch gewisse Sounds zum Vorschein kommen, die man durch TV-Speaker kaum wahrnehmen kann. Die Höhen sind nicht schrill und im Allgemeinen wirkt der Sandtrooper frequenztechnisch sehr ausgeglichen. Auch bei sehr hohen Lautstärken tritt keinerlei Verzerrung oder Kratzen auf und Sprache wird auch bei mehreren, gleichzeitig sprechenden Partnern innerhalb einer Multiplayer-Party in sehr guter Qualität und ohne Störgeräusche übertragen.
Getestet wurde das Headset zudem mit Fallout 4, bei dem ebenfalls die räumliche Tiefe und das enorm detailgetreue Ambient-Echo des Games wahrnehmbar wird, vor allem bei eigenen und gegnerischen Schüssen in unterschiedlichsten Umgebungen. Auch hier zeigt sich die Ausgeglichenheit, durch die lautes Schießen, Umgebungsgeräusche und Sprache auf gleichen Pegeln übertragen werden. Auch Filme und Musik lassen sich über den Sandtrooper in hervorragender Qualität konsumieren, wobei besonders bei der Wiedergabe von Musik dann doch deutlich wird, dass das Headset eigentlich nicht dafür konzipiert wurde, da es ihm seine Stärken hier nicht auszuspielen gelingt.
Kurz und knapp
Der Turtle Beach Sandtrooper ist ein ausgesprochen ausgewogenes Gaming-Headset, das durch guten Tragekomfort, tolle Frequenzgänge, die 50mm Neodym-Lautsprecher, ein abnehmbares Mikrofon und sein Star Wars Design besticht. Wer ein edles Design-Headset sucht, ist mit dem hauptsächlich aus Plastik bestehenden Sandtrooper wohl weniger gut bedient. Star Wars Fans, die gerne ihr Battlefront-Erlebnis aufwerten möchten und darüber hinaus ein mit 99€ UVP bemessenes Headset besitzen wollen, um damit möglichst viele unterschiedliche Games, Filme und teilweise auch Musik in durchweg guter Qualität genießen zu können, sind mit dem Sandtrooper bestens bedient.
Julian Elison
Bildquelle(n): Turtle Beach