Die Messlatte für das dritte Album liegt nach „We Are The Royal“ und „Save The Nation“ für die vier Jungs von Royal Republic nicht gerade niedrig. Umso schöner ist es, nach mehrmaligem Hören sagen zu können, dass sich das Warten gelohnt hat und Weekend Man ein rundum gelungenes und abwechslungsreiches Album geworden ist. Aller guten Dinge sind eben Drei!
I can’t get you guys off of my mind
Weekend Man fühlt sich wie eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt der Gefühle an. Die Abhängigkeit von und das Streben nach Anerkennung, Erfolg und Liebe sind omnipräsent. Gleichzeitig werden aber auch die damit verbundenen Zurückweisungen, Selbstzweifel und zu hohen Ansprüche an einen selbst thematisiert. So wie jede Medaille zwei Seiten hat, gibt es den Wulst an Gefühlen ebenfalls nur im Gesamtpaket – wer das eine will, muss das andere mögen.
Weekend Man ist dadurch zu einem ambivalenten und gleichzeitig reflektierten, persönlichen Album geworden, das uns inhaltlich in ein Auf und Ab aus Einsicht und trotzig-euphorischer Stimmung mitnimmt…
>In etwa so, wie wenn man weiß, dass einem das Stück Kuchen zum Nachtisch den Rest gibt, aber scheißegal – es ist Kuchen!<
Wie klingt das Album?
Royal Republic überzeugt erneut und haut richtig rein! Es verleitet dazu beim Hören voll aufzudrehen und singend durch die Wohnung zu springen! Weekend Man überzeugt mit treibenden Beats und gewohntem Royal Republic Charme, spielt aber gleichzeitig auch mit neuen, experimentellen Einflüssen. So vermischt sich der typische Stil der schwedischen Jungs des öfteren mit den Beatsteaks, The Smith, Led Zeppelin und Depeche Mode. Das macht Weekend Man deutlich interessanter und reizvoller als seinen Vorgänger Save The Nation – es ist schön zu sehen, dass die Jungs sich musikalisch weiterentwickeln, gleichzeitig aber auch treu bleiben.
“I get sick of doing my best.” – “I would give it all up for you!”
Fazit
Weekend Man ist ein gelungenes Album, das mit Ohrwürmern in den Kopf und mit zügigen Beats in die Beine geht. Thematisch, wie auch musikalisch ist das Ganze zu einer runden Sache geworden, die man sich gern, ohne auch nur einen Song zu skippen, anhören möchte. Weekend Man hat nur einen einzigen Haken… Für das vierte Album liegt die Messlatte jetzt wirklich verdammt hoch.
Danke Jungs, ich freue mich auf die Festivalsaison 2016! Bis dahin… I can’t get you off of my mind!
Christina Kühn
Bildquelle(n): Universal