Thriller passen zu jeder Jahreszeit, aber im Licht der Frühlingssonne lassen sie sich natürlich besonders gut lesen. Heute stelle ich drei neue Thriller aus dem Hause C.Bertelsmann vor.
Thomas Engström
WEST OF LIBERTY (C.Bertelsmann)
Mit “West Of Liberty” startet der Schwede Thomas Engström eine Thriller-Reihe mit einer mehr als ungewöhnlichen Hauptfigur. Ludwig Licht, einst Stasimitarbeiter und Doppelagent für die CIA, arbeitet seit dem Mauerfall als Freiberufler. Offiziell gehören ihm zwei Kneipen in Kreuzberg, aber wenn Not am Mann ist, erledigt er die gröberen Jobs für den amerikanischen Geheimdienst. Diesmal soll er eine Amerikanerin bewachen, die Verbindungen zu einer Whistleblower-Organisation hat. Der scheinbare einfache Job läuft schnell aus dem Ruder und Ludwig Licht muss erkennen, dass er nur eine Figur in einem perfiden Spiel ist.
„West Of Liberty“ macht Spaß, hat sehr viel Berliner Flair und weiß sich immer mehr zu steigern. Herr Licht wächst dem Leser, trotz all seiner Widersprüche und seiner Gebrochenheit, ziemlich schnell ans Herz. Mehr davon bitte!
Susanne Kliem
LÜGENMEER (C.Bertelsmann)
Magnus kehrt nach zwanzig Jahren in seine alte Heimatstadt zurück und muss schnell erkennen, dass er nicht willkommen ist. Die Schatten der Vergangenheit sind noch immer nicht verflogen. Und als er beginnt, die Ereignisse aufzuklären, die ihn damals zum Hauptverdächtigen eines mysteriösen Todesfalles und somit zu einem Aussätzigen machten, reißt er jede Menge Wunden auf…
„Lügenmeer“ ist ein klassischer Provinzkrimi, der in einer norddeutschen Küstenstadt spielt. Jeder kennt dort jeden, die Enge ist förmlich greifbar und niemand scheint ein Interesse zu haben, das sich Dinge ändern. Das Buch ist spannend und lässt die Leser sehr lange darüber im Unklaren, was wirklich passierte und die unbeschwerte Jugend einer Clique von einem Moment auf den anderen beendete.
Amy Gentry
WIE DU MIR (C.Bertelsmann)
Dana Diaz verdient ihren Lebensunterhalt als Comedian mehr schlecht als Recht. Der große Karrieresprung ist ausgeblieben und so tritt sie in drittklassigen Bars und zugigen Hallen auf. Nach einem besonders missratenen Gig, der von Zwischenrufen wie „Ausziehen“ oder „Zeig deine Möpse“ unterbrochen wurde, trifft sie Amanda. Beide teilen dieselben Erfahrungen mit männlicher Gewalt und sexueller Unterdrückung. Sie beschließen, dass es nun reicht und beginnen sich an ihren Peinigern zu rächen. Bis Dana plötzlich Zweifel kommen. Aber da ist es eigentlich schon zu spät… „Wie du mir“ ist ein Thriller der sich perfekt in die #metoo-Debatte einfügt und alles andere als zimperlich daherkommt!