Heute stelle ich drei Bücher vor, von denen mich nur eins wirklich überzeugen konnte. Manchmal ist eben nicht alles Gold, was glänzt.
Kees Moeliker
Der Entenmann (Edel)
Kees Moeliker ist Direktor des Naturhistorischen Museums in Rotterdam. An sich nicht unbedingt ein Posten, der zu weltweiter Bekanntheit führt, aber einer liebestollen Ente sei Dank, ist das bei Herrn Moeliker anders gekommen. Denn als vor vielen Jahren eine Ente gegen die Glasfassade des Museums krachte und Moeliker den Schaden, den das Tier dabei genommen hatte, begutachten wollte, beobachtete er, wie das tote Tier von einem Artgenossen penetriert wurde. Er wurde somit Zeuge von homosexueller Nekrophilie und dokumentierte diese. Sein Buch „Der Entenmann“ handelt von dieser und vielen anderen Beobachtungen, die absurd anmuten und zeigen, das es im Tierreich Dinge gibt, von denen niemand etwas ahnt. Ein wunderbar unterhaltendes und informatives Buch, das oft auch zum schallenden Lachen einlädt!
Timo Blunck
Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern? (Heyne Hardcore)
Schröder hat sein Leben auf der Überholspur verbracht, keine Party, keine Line und keinen Drink ausgeschlagen. Das ging so lange gut, bis sein Körper das nicht mehr mitmacht und er nach einem ordentlichen Zusammenbruch auf der Pychocouch landet. Seine Therapeutin raucht Kette, hört sich Schröders Geschichten an und gibt ab und zu ihren Kommentar ab. Der Titel des Buches ist wunderbar vieldeutig, das Buch leider nicht. Den Helden mag man irgendwie nicht gernhaben, egal wie viele Schicksalsschläge er einstecken muss. Der autobiografische Touch der Geschichte steht sich selbst im Weg, irgendwie will sich keine Begeisterung einstellen. Schade.
David Mealing
Die Seele der Welt (Piper)
Das Reich Sarresant befindet sich im Krieg, äußere Feinde und innere Unruhen erschüttern das Gleichgewicht. Auf verschlungenen Pfaden finden drei unterschiedliche Gefährten zueinander: das Waisenmädchen Sarine, die ihr Geld als Künstlerin verdient, die schlachtenerprobte Soldatin Erris und der Schamane Arak Jur. Gemeinsam müssen sie einer unsichtbaren Kraft entgegentreten, die die ganze Welt mit finsterer Magie bedroht.
„Die Seele der Welt“ hat eigentlich alles, was ein gutes Fantasy-Buch braucht. Eine spannende Story, undurchsichtige Helden und eine unbekannte Welt als Handlungsort. Leider schafft es David Mealing aber überhaupt nicht, daraus auch eine mitreißende Geschichte zu entwerfen. Seine Sprache will einfach nicht zünden, und der Lesefluss will einfach nicht in Gang kommen. Vor einem Kauf sollte man sich unbedingt die Zeit nehmen und die ersten Seiten lesen, um eine spätere Enttäuschung zu vermeiden.