2011, passend zum Release von The Legend of Zelda: Skyward Sword, hat Nintendo endlich das immense Potential einer „Zelda“-Konzertreihe erkannt. Was ursprünglich ein einmaliges Event zur Feier des 25-jährigen Jubiläums sein sollte, befindet sich nun bereits in seiner dritten Saison. Stilgerecht hört eine Zelda-Zugabe natürlich auf den Namen Master Quest. Wir waren im Berliner Tempodrom und haben uns die wunderbar funktionierende Symbiose aus Klassik und Videospiel für euch angesehen.
Gänsehaut pur!
Dieses Review wird kritischer klingen, als es gemeint ist. Dazu sei gesagt, dass wir bereits 2015 eines der „Master Quest“-Konzerte in Düsseldorf erlebt haben. Wir versuchen daher nicht nur das Konzert für sich zu bewerten, sondern auch die Wirkung auf jemanden, der es bereits gesehen hat.
Grundsätzlich ist die Wirkung der eindrucksvoll orchestrierten Stück dieser legendären Videospielreihe natürlich gleich. Euphorisches Gemurmel geht durch die Zuschauerreihen, jung und alt rekapitulieren die vorgespielten Stücke mit den entsprechenden Momenten im Spiel, tosender Applaus nach jedem Stück und Standing Ovations am Ende. Auch 2016 ist Symphony of the Goddesses wieder ein voller Erfolg.

Die Zelda-Mischung macht’s
Doch für die Perfektionisten unter euch und all jene, die das Konzert bereits in den letzten Jahren besucht haben, möchten wir auch etwas meckern (selbstverständlich auf hohem Niveau). Denn zum einen waren Stück aus Ocarina of Time viel zu dominant vertreten (insgesamt fünf inkl. Medley) und zum anderen wurde die Setlist im Vergleich zum Vorjahr lediglich um zwei Arrangements verändert. Neu hinzugekommen sind Medleys zu A Link to the Past und Tri-Force Heroes. Gestrichen wurde allerdings das unfassbar gut gelungene Medley zu Link’s Awakening, welches nicht nur mit der hervorragenden Inszenierung von „Ballad of the Windfish“ Fan-Herzen eroberte.
Wer auf einen kleinen musikalischen Teaser zu Breath of the Wild hoffte, wurde leider enttäuscht. Auch die Zugaben entsprachen 1:1 denen, die es bereits im Vorjahr gab: Majora’s Mask Medley, Dragon Roost Island Theme (The Wind Waker) und Skyward Sword Main Theme.

Symphony of the Goddesses – Ein epischer Abend
Unabhängig davon haben die Stücke selbst natürlich alle ihre Wirkung erzielt. Selbst bei wiederholtem Hören sorgten Stücke wie Gerudo Village oder das Twilight Princess Medley für Gänsehaut. Zwar ist es schade, dass Symphony of the Goddesses im Westen anders inszeniert wird, als in Japan selbst (so fehlt z. B. Oath to Order im Majora’s Mask Medley, welches in Japan fester Bestandteil ist), die Kompositionen begeistern aber nichtsdestotrotz und raubten uns wieder einmal den Atem vor Begeisterung. Der Merchandise-Stand überzeugte im Vergleich zum Vorjahr um einiges mehr. Dieses Mal gab es neben den obligatorischen Shirts und Postern zusätzlich ein Notenbuch fürs Piano, mit dem man sich ein bisschen musikalische Magie nach Hause holen konnte.
Die rund zwei Stunden können nicht weniger als gelungen bezeichnet werden und wurden neben der fantastischen Musik zudem durch den überaus sympatischen Dirigenten und ein sehr gut gelauntes Orchester aufgewertet. Den lautesten Applaus erntete auch dieses Jahr wieder der Chor – erneut verdient. Wir sind sehr gespannt auf das nächste Jahr und hoffen auf neue Arrangements und vielleicht sogar eine komplett neue Saison. Wer mit Nintendo aufgewachsen ist und bisher noch keinen Kontakt mit The Legend of Zelda: Symphony of the Goddesses hatte, sollte dies nächstes Jahr auf jeden Fall nachholen.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): AGM-Magazin & Jason Michael Paul Entertainment Inc. / Jose Lim