Wir hatten die Gelegenheit am 09. Dezember bei der feierlichen Eröffnung der 15. Französischen Filmwoche Berlin dabei zu sein.
„Valley of Love“ mit Gérard Depardieu und Isabelle Huppert markierte den grandiosen Auftakt dieses Festivals. Seit „Loulou“ von Maurice Pialat aus dem Jahr 1980 waren diese beiden großen Namen des französischen Films nicht mehr zusammen auf der Leinwand zu sehen, bis der Regisseur Guillaume Nicloux auf die Idee kam, dieses ganz speziellen Duo in den Hauptrollen zu besetzen.
50°C im Schatten, Kalifornien. Isabelle und Gérard treffen sich dort. Der Anlass: Ihr gemeinsamer Sohn. Sechs Monate davor ist er gestorben. Bevor er sich das Leben genommen hat, hat er seinen geschiedenen Eltern einen Brief hinterlassen: „Ich bitte Dich darum, am 12. November 2014 in der Death Valley zu sein. Ihr beide, ja, Du hast richtig gelesen, Du und Papa“ „Du und Mama“ in einem anderen Brief. „Es gibt eine Auflistung der Orte, wo ihr hingehen sollt sowie auch der genaue Tag und die genaue Uhrzeit, wo Ihr auf mich warten sollt. Ich werde für eine kurze Zeit zurückkommen, aber ich werde da sein. Und ich werde Euch sehen…“
Also begeben sich Isabelle und Gérard separat dorthin. Gespräche in der Wüste, unwahrscheinliches Wiedersehen, Glaube an das Unmögliche… „Meine krankes Gehirn hat diese Idee geschaffen“, verrät Guillaume Nicloux. „Isabelle und Gérard sind meine Eltern“.
Hat die Geschichte etwas mit ihm zu tun? Geht es um eine mystische Suche? Nicloux erklärt es: „Der Film ist nicht unbedingt mystisch. Der Zuschauer soll es selber interpretieren. Visionen und Stigmata kommen zwar vor. Aber, das kann die Chemie unseres Körpers kreieren. Dafür müssen wir nicht spirituell werden. Ich lasse es offen“ Der Film ist vielschichtig. Es geht auch um eine andere Dimension. Das Drehbuch ist eine Metapher für den Film. Der unsichtbare Sohn inszeniert die Aktion(en) seiner Eltern – wie der Regisseur es mit den Schauspielern tut.
Gérard Depardieu, Isabelle Huppert und die dritte fassbare Person: Die Tag-und Nacht-Hitze von 50°C
Huppert inspiriert sich davon, und auch von der Einsamkeit dieser beiden Figuren in diesem Dekor des Death Valley. „Das schafft eine ganze spezielle Atmosphäre, eine spirituelle sogar. Es geht um das Leben, es geht um die Seele…“
Fazit: Alle Elemente sind vereint, um Filmliebhaber zu erfreuen.
Der Film ist ab 21. Juni 2016 in den deutschen Kinos zu sehen.
Celine Baron
Bildquelle(n): Berlin Fotografin