Der Erfolg einer Con lässt sich meiner Meinung nach recht gut an der persönlichen Erschöpfung und dem Grad der Verwüstung in der Wohnung ableiten. Wenn ich mich hier so umschaue muss ich sagen, die animuc 2016 war großartig!
Animuc 2016 – Perfekte Location bei tollem Wetter
Wir durften dieses Jahr als Presse auf die animuc gehen und entsprechend wichtig habe ich mich natürlich gefühlt. Wir hatten ein volles Programm, mehrere Interviews, viele Photos und natürlich die heilige Verpflichtung, die Veranstaltung in vollen Zügen zu genießen.
Allem voran lässt sich sagen, die Con war unglaublich gut besucht. Ich kann mich noch an Jahre erinnern, an denen man problemlos Samstag Nachmittag noch hätte ein Ticket kaufen können, das geht allerdings schon seit längerem nicht mehr. Wer also in den Händlerraum oder an einem der zahlreichen Programmpunkte und Workshops teilnehmen möchte, der muss früh buchen, denn bereits in der Vorverkaufsphase sind die begehrten Dauerkarten und der Samstag sehr schnell ausverkauft. Es gibt zwar immer ein Restkontingent an der Tageskasse, aber das war Samstag schon deutlich vor 11:00 Uhr vergriffen. Allerdings ist das ganz besondere an der animuc, dass man eigentlich kein Ticket braucht, um sie genießen zu können. Denn sie findet im Veranstaltungsforum in Fürstenfeldbruck statt. Was erstmal langweilig klingt, stellt sich als wunderschönes Kloster mit weitläufigem Gelände heraus.
Die Parkanlage lädt zum verweilen und flanieren ein und hält zahllose außergewöhnliche und wunderschöne Shooting-Locations bereit. Ob direkt vor der Pforte, im Gebüsch hinter den Klostermauern oder direkt an der Amper, die mitten durchs Gelände fließt und im westlichen Bereich durch eine kleine, bewaldete Senke eine fast mittelalterlich anmutende Kulisse bietet. Der modernere Anbau bietet wiederum urbanere Hintergründe für modernere Kostüme. Man kann ohne zu übertreiben sagen, da ist für jeden was dabei. Durch die Weitläufigkeit des Geländes, das trotzdem übersichtlich bleibt, haben auch Cosplayer mit ausladenden Kostümen oder überdimensionalen Props Gelegenheit, ihre Werke optimal zur Schau zu stellen. Das besondere Highlight waren in diesem Jahr natürlich die internationalen Gäste. Unter anderem war Kairi in Cosplayland da und hat neben einem Q&A Panel und einer Autogrammstunde auch einen Workshop zum Thema Rüstungs- und Waffenbemalung gegeben. Wir durften außerdem eine Weile mit ihr sprechen und sogar ein paar Photos von ihr machen. Was für eine sympathische und offene junge Frau sie ist, könnt ihr demnächst im Interview nachlesen.
Zahlreiche Workshops mit verschiedenen Inhalten
Auch die Workshops hatten dieses Jahr für Cosplayer allerhand zu bieten. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Reaktionen im Social Media, es habe NUR Workshops für Cosplayer gegeben, übertrieben finde. Tatsächlich gab es insgesamt 28 Workshops, was ein ziemlich eng gestopfter Terminplan ist, 13 davon hatten mit Cosplay zu tun. Ansonsten gab es zum Beispiel einen Bento-Kurs von Kochbuch-Autorin Angelina Paustian und einen Kurs für japanisches Bogenschießen vom Kyudo Saar e.V.. Was ich tatsächlich etwas vermisst habe, dieses Jahr, waren kreative Workshops zum Malen und Zeichnen. Aber man kann eine Messe nicht nur mit Workshops vollstopfen, denn die müssen sich die Zeit und die Räume mit einer Anzahl an Vorträgen und Wettbewerben teilen. Vor allem bei letzterem hat sich die animuc dieses Jahr brutal ins Zeug gelegt. Ganz unter dem Motto Wissenschaft gab es eine grandiose Schnitzeljagd, außerdem ein Musikquiz, den PokéMuc Cup und eine Anzahl an Cosplay-Wettbewerben. Da hat sich das Team ganz schön viel Mühe gegeben, ich kann nur sagen: „Hut ab!“
Ein kleines aber feines Detail, das mir sehr positiv aufgefallen ist, ist auch das Booklet, das „Programm zur Fachtagung“. Super liebevoll gestaltet, sehr übersichtlich und gut strukturiert und vor allem sehr praktisch bietet es einen Überblick über alle Programmpunkte der Messe sowie einen Lageplan. Außerdem findet man hier alle 9 unterschiedlichen Ticketillustrationen, die auch in diesem Jahr wieder Melanie „Flügelchen“ Miedler gestaltet hat. Man konnte sie auch neben 39 weiteren großartigen Künstlern in der Tenne, dem großzügigen Zeichnerbereich der Messe, besuchen.
Der Händlerbereich im Erdgeschoss fällt wahrscheinlich im Gegensatz zu vergleichbaren Conventions eher klein aus, aber er bietet alles was das Herz begehrt. Von T-Shirts über Cosplay-Bedarf zu Nerdkultur – wir haben alles gefunden, außer ein Poogie. Auch Figuya war mit einem großen Stand vertreten und wir durften uns der super sympathischen Besitzerin und Chefin Jessica Janus aufdrängen und ihr ein paar Fragen zu ihrem Unternehmen stellen. Wie unser professionell unprofessionelles Videointerview gelaufen ist, seht ihr nächste Woche.
Um dem allem noch die Krone aufzusetzen, war das Wetter einfach herrlich. Eine aus unserer Gruppe hat sogar den ersten Sonnenbrand der Saison mit nach Hause nehmen dürfen. Besonders der Sonntag war mit seinen 24° C bei strahlendem Sonnenschein einfach unglaublich.
Alles in allem war die animuc ein voller Erfolg. Nicht nur für uns, sondern für alle, mit denen wir gesprochen haben. Wir hoffen, dass auch das Team das so sieht und nie nie nie davon absehen wird, in unserem hübschen Kaff bei München weiterhin diese doch sehr außergewöhnliche Convention abzuhalten.
Natascha Cantero
Titelbild: Uni Mika Cocorn
Midna Cosplay: Die achtjährige Tochter von Bloody-Kiara
Fotos © Marius Silvester Kauer aka TheChewer