Die bisher kreativste Toys-to-Life Erfahrung
Seit dem Erfolg von „Skylanders“ ist das „Toys-to-Life“-Konzept aus der heutigen Videospiele-Branche nicht mehr wegzudenken. Nun wollen Warner Bros. und Lego mit Lego Dimensions das Feld stürmen und kräftig aufmischen. Statt die Konkurrenz einfach nur zu kopieren, hat man sich ordentlich Gedanken gemacht und die bisher kreativste Lösung auf den Markt gebracht. Doch ist dadurch weiterhin Spielspaß garantiert?
Ein Portal sie zu knechten
Hinter der Kooperation aus Warner Bros. und Lego stehen viele erfolgreiche Lizenzen. Alleine mit dem Starter Set, welches dem Spiel beiliegt und Gandalf, Batman und Wyldstyle beinhaltet, sind bereits drei enorm große Franchise vereint. Zudem öffnen diese Tür und Tor für zahlreiche zukünftige Einzelfigurveröffentlichungen. Statt einer Geschichte, die einfach nur dem Zweck dient, hat man sich Lego-typisch für eine humorvolle und charmante Story entschieden, die so locker auch als nächster „The Lego Movie“-Teil hätte herhalten können. So ist der böse Lord Vortech, welcher im Zentrum des Lego Multiversum sitzt, daran interessiert Herrscher über alle Universen zu werden. Um dies zu bewerkstelligen öffnet er Portale in alle bekannten Lego-Dimensionen.
Wer also schon immer einmal sehen wollte, wie sich Batman in den Kampf zwischen Gandalf und dem Balrog einmischt (Und sich natürlich mit „Ich bin Batman“ vorstellt) oder Saruman und Joker einen witzigen Dialog über ihr Schurkendasein führen ist hier goldrichtig.
Doch „Lego Dimensions“ bietet mehr als Sammelfiguren und eine witzige Story. Besonders hervorzuheben ist das Portal, welches insgesamt Platz für 7 verschiedene Figuren bietet.
Das besondere daran ist die Funktion, die das Portal im Spielverlauf erfüllt. So müssen die Figuren immer wieder auf dem Portal bewegt werden, um aus bestimmten Angriffen zu entkommen, sich zu anderen Orten zu teleportieren und um allerlei Rätsel zu lösen. Doch manchmal ist dieser größte Segen des Spieles auch sein größter Fluch. Denn während manch einer sich daran erfreut immer wieder mit den Figuren zu interagieren, kann es für andere Spieler im zunehmenden Spielverlauf stellenweise nervig werden das Pad aus der Hand zu legen und wieder einmal mit den Figuren zu hantieren.
Diese Funktion wahlweise abzustellen, wäre ein großer Pluspunkt gewesen.
Von A bis Z
Aktuell umfasst Lego Dimensions stolze 14 Lizenzen. Von „Der Herr der Ringe“ über „Portal“ und sogar „Doctor Who“ ist alles dabei, was das Nerd-Herz begehrt. Unterschieden wird dabei in Fun Packs, welche eine neue Figur und ein dazugehöriges Fahrzeug für ca. 15 Euro beinhalten, Team Packs mit zwei Figuren und Fahrzeuge für ca. 25 Euro und Level Packs, die eine Figur, zwei Fahrzeuge und neue Spielinhalte für ca. 30 Euro bieten. Welche Lizenzen in der Zukunft kommen, ist bisher noch nicht bekannt.
Bereits jetzt dürfte fest stehen, dass Lego Dimensions ein voller Erfolg ist und für viele Kids das „Must-Have“ zu Weihnachten sein wird. Eltern sollten sich ein bisschen mit der Preismaschinerie dahinter befassen, denn bei den ca. 90 Euro die das Spiel inkl. Starter Pack kostet wird es sicherlich nicht bleiben. Immerhin hat Warner Bros. mit der „Rent-A-Hero“-Funktion eine Möglichkeit eingebaut, die es Kindern erlaubt die Figuren für 30 Sekunden kostenfrei zu testen, bevor man sie im Laden kauft. Dies verhindert Unschlüssigkeit und Enttäuschungen und ist einer der weiteren deutlichen Vorzüge die „Lego Dimensions“ aktuell gegenüber anderen „Toys-to-Life“-Spielen hat. Auch die Spielzeit die bei Konkurrenzprodukten in der Regel 4-6 Stunden beträgt, ist hier mit ca. 12-15 Stunden mehr als doppelt so lang. Für Kinder und jung gebliebene wohl einer der großen Titel des Winters.
Kevin Kunze