Die Kritikpunkte der vergangenen letzten drei Episoden will auch der Aufenthalt des Hitman in Bangkok nicht beheben. Ob Hitman: Episode 4 dennoch einen Platz auf eurer Festplatte verdient, sagen wir euch in diesem Test.
Club 27
Im Rahmen seiner mörderischen Tätigkeit verschlägt es Agent 47 diesmal in eine Hotelanlage im sonnigen Bangkok. Dort hat es sich ein berühmter Indie-Rockstar mit seiner Band gemütlich gemacht, um seinen 27. Geburtstag zu feiern. Dass er – wie viele andere tatsächlich existierenden Musikstars – in diesem Alter stirbt, verdankt er nicht den Drogen. Er selbst hatte nämlich ein Jahr zuvor eine junge Frau vom Dach seines Appartements gestoßen. Da ihm das nie nachgewiesen werden konnte, soll nicht nur er selbst sterben, sondern auch sein skrupelloser Rechtsanwalt. Wie es der Zufall will, hält auch der sich gerade in dem Hotel auf…
Bangkok
Der neue Schauplatz hat mir nach dem teilweise etwas tristen Marokko sehr gefallen. Das Interieur des Hotels ist neumodisch eingerichtet und auf Hochglanz poliert. Dennoch lässt die Architektur altmodischen Grandhotel Charme aufkommen. Umschirmt ist das alte Gebäude von saftigem, grünem Dickicht, während sich an der Front ein mit Seerosen gesäumtes Ufer erstreckt. In der Ferne hinter diesem großen Gewässer liegt ein malerischer Tempel. Diesen können wir zwar leider nicht betreten, als Kulisse eignet er sich dafür aber ausgezeichnet. Obwohl auch dieser Schauplatz also glaubwürdig umgesetzt ist und zum Entdecken vieler schöner Details einlädt, fühlt er sich deutlich kleiner an als seine Vorgänger.
Hitman: Episode 4 – Mittelmäßige Möglichkeiten, gute Dialoge
Die verschiedenen Vorgehensweisen, auf die die beiden Ziele diesmal eliminiert werden können, haben mich etwas enttäuscht. Sie sind weder unlogisch noch per se langweilig, aber eben auch nicht außergewöhnlich und kreativ. Allerdings sind die möglichen Interaktionen zwischen den Zielen und Agent 47 sowie den restlichen NPCs gut ausgearbeitet und überzeugen mitunter auch durch Humor.
Die Handlung
Die eigentliche Story, die die Episoden verknüpft, macht hier einen vergleichsweise großen Sprung und nimmt langsam an Fahrt auf. Wer ist der Auftraggeber? Was haben diese beiden Ziele mit den der vergangenen drei Episoden gemein? Das beantwortet zwar auch Hitman: Episode 4: Bangkok nicht, reizt dieses Mal aber erstmalig wirklich mein Interesse.
Hitman: Episode 4 – Fazit
Insgesamt hat mich auch die vierte Hitman Episode gut unterhalten. Der neue Schauplatz ist toll anzusehen, enttäuscht aber leicht in seinen Möglichkeiten. Keine Überaschung, aber trotzdem ärgerlich sind die großen Kritikpunkte, die IO Interactive auch in der vierten Episode nicht beheben will. So hinterlasst auch die neuste Episode trotz allem Spielspaß und der Freude auf die nächste Episode (USA) einen bitteren Beigeschmack.
Lars Baumgart
Infobox:
- Titel: Hitman: Episode 4: Bangkok
- Entwickler: IO Interactive
- Publisher: Square Enix
- Release: 16.08.2016
- Plattform: PC, PS4, Xbox One
- USK: 18
- Genre: 3rd Person, Stealth, Action
- Sprachausgabe: Audio Englisch, Text Deutsch
- Multiplayer: Nein
- Besonderheiten: extrem limitierter Offline Modus, lange Ladezeiten
Tests zu den vorangegangenen Episoden: Paris, Sapienza, Marrakesch