Dragonball Z – Extreme Butoden ist mit einer Wundertüte zu vergleichen. Es verspricht so extrem viele tolle Dinge, doch am Schluss bleibt nicht viel davon übrig. Leider. Trotzdem kann man als Fan des Franchise seinen Spaß damit haben. In unserem Review erörtern wir, warum der erhoffte Dragonball-Retro-Hit leider nur ein mittelmäßiger Ableger geworden ist.
Über 100 Charaktere?
Fangen wir mit der ersten Werbelüge an: So versprach man im Vorfeld, dass Dragonball Z – Extreme Butoden über 100 Charaktere beinhalten wird. Prinzipiell stimmt das, doch spielbar sind davon gerade einmal 20%. Der Rest besteht aus sogenannten Assist-Charakteren, welche euch in Kombos unterstützen, aber selbst nicht spielbar sind. Auch die Singleplayer-Kampagne überzeugt leider nicht. So gibt es pro Charakter 10 Kapitel, sprich 10 Kämpfe welche die beliebte Geschichte von Dragonball Z nur sehr grob und lückenhaft wiedergibt. Die größtenteils sehr schwache K.I. und der dadurch resultierende zu leichte Schwierigkeitsgrad sorgen dabei nicht gerade für zusätzlichen Spielspaß.
Das Gameplay selbst ist ein zweischneidiges Schwert. So sind die vielen Kombos, vor allem in Verbindung mit den Assist-Charakteren, zwar sehr actionreich in Szene gesetzt und toll anzusehen, doch gerade Fighting Game-Profis werden einen Mangel an der Tiefe in der Spielmechanik feststellen.
Ein echter Charmebolzen
Bei all der Kritik gibt es jedoch eine Sache, welche die Entwickler Arc System Works bedingungslos richtig gemacht haben: Die Präsentation. Sowohl die 2D 16bit Grafik, als auch die Retro-Soundeffekte sorgen für nostalgische Traumstunden. Bedenkt man, dass die Vorgänger des Titels namens Super Butoden zuletzt auf der Super Nintendo erschienen, wirkt EXTREME BUTODEN dennoch wie aus einem Guss. Die klassische Inszenierung fühlt sich gerade bei einem Franchise wie Dragonball absolut richtig an und überzeugt durch die perfekte Umsetzung. Auch die spärliche, leicht rauschende japanische Synchronisation, welche aber – soweit wir das beurteilen können – ausschließlich aus den originalen japanischen Sprechern besteht, fügt sich nahtlos ins Retro-Gesamtbild ein.
Ein Auge zudrücken
Es sieht aus wie ein Titel der 90er, es fühlt sich an wie ein Titel der 90er. Dragonball Z – Extreme Butoden versprüht eine Menge Charme. Leider überzeugt es spielerisch und inhaltlich nicht genauso. Echte Fans dürften in der Lage sein, mit zugedrücktem Auge einige Stunden Spaß mit dem Titel zu haben. Doch alle anderen, vor allem Profis des Fighting Game-Genre, sollten die Finger von dem Titel lassen.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): Bandai Namco