Wie für Telltale-Spiele üblich, ließ auch die erste Episode der Batman-Reihe uns nach 1-2 Stunden spannender Spielzeit mit einem Cliffhanger zurück. Wer diese noch nicht gespielt hat, findet hier unsere Review. In Batman: Episode 2 kehren wir an der Seite des Dunklen Ritters zurück nach Gotham. Ob diese Episode die Spannung der ersten halten oder sogar noch steigern kann, haben wir für euch getestet.
Technische Macken
Kommen wir direkt zum technischen Teil, denn der war in meinen Durchläufen der Elefant im Porzellan-Laden. Die gelegentlichen Ruckler hatte ich bereits im vorigen Test angesprochen. In Batman: Episode 2 treten diese insbesondere am Anfang in extrem hoher Frequenz auf. Nach der ersten Szene nehmen sie immerhin deutlich ab. Ärgerlich und unverständlich sind sie dennoch. In seltenen Fällen ist außerdem eine deutliche Asynchronität zwischen dem Ton und den Lippenbewegungen zu bemerken. Ebenfalls negativ ist mir aufgefallen, dass Charaktere auf Bildschirmen innerhalb der Spielwelt teilweise seltsam eckig aussehen. Damit bin ich allerdings auch schon am Ende meiner Negativliste angekommen, denn schon mit der ersten Szene schlägt Episode 2 den Spieler in den Bann.
Die Children of Arkham und Gameplay-Besonderheiten
Schwerer Regen prasselt auf Bruce Wayne herab. An diesem Ort, an dem seine Eltern vor vielen Jahren niedergeschossen wurden. Opfer eines Überfalls, getötet für ein paar Geldscheine und eine Perlenkette. Jedenfalls dachte er das bis jetzt. Daraus bezog er seine Kraft, seine Motivation, dem Wahnsinn und der Gesetzlosigkeit Gothams ein Ende zu bereiten. War das die Wahrheit? Was geschah wirklich in dieser Nacht? Nach dem Warten auf Episode 2 haben wir endlich die Chance, nach Antworten zu suchen. In der ersten Szene tauchen wir nicht nur in die Vergangenheit des Batman ein — wir haben auch die Möglichkeit, Alfred zur Rede zu stellen.
Die Spannung zieht mit nahezu jeder folgenden Szene immer weiter an. Episode 2 beweist mit einigen Paukenschlägen, dass Telltale sein eigenes Batman-Universum etabliert. Ein Universum, dessen Figuren nicht zwangsläufig sicherer sind als die Charaktere in The Walking Dead oder The Wolf Among Us. Mit den titelgebenden Children of Arkham kommt schließlich noch eine neue, interessante Gruppierung ins Spiel, die Batman das Leben schwer macht.
Eine Detektivszene wie in Episode 1, in der Hinweise kombiniert werden müssen, gibt es diesmal nicht. Dafür dürfen wir uns in einer bestimmten Szene entscheiden, ob wir als Bruce Wayne oder als Batman in Erscheinung treten wollen. Das ist insbesondere deswegen super, weil sie sinnvoll in die Handlung eingebunden ist. Sie wirkt also nicht aufgesetzt.
Fazit: Batman: Episode 2
In der zweiten Episode wird noch deutlicher, dass Telltale keine Angst hat, eigene Wege mit dem Dunklen Ritter zu beschreiten. Das müssen sie auch nicht. Fehltritte leisten sie sich dabei nämlich keine, sondern etablieren ein glaubhaftes Bild der Persönlichkeiten Gothams. Besonders gut gefallen hat mir die Möglichkeit, zwischen Bruce und seinem Alter Ego zu wählen.
Ich hoffe nur, dass die Ruckler in den kommenden Episoden der Vergangenheit angehören werden.
Infobox:
- Titel: Batman: Episode 2: Children of Arkham
- Publisher/Entwickler: Telltale Games
- Release: 20.09.2016
- Plattform: PC, Playstation, Xbox, Android, iOS, OS X (nur PS4 getestet)
- USK: 16
- Genre: Adventure
- Sprachausgabe: Audio Englisch, Text Deutsch
- Multiplayer: Ja (Crowd Play)
- Besonderheiten: Making Of Bonusmaterial
Bildquelle(n): Telltale Games