In LEGO Worlds sollt ihr eurer Fantasie mit LEGO-Steinen freien Lauf lassen können. Ob ihr wirklich so viel Freiheit habt und das Spiel nicht nur etwas für Kinder ist, erfahrt ihr im Folgenden.
Wie bin ich denn hier gelandet?
Auf einer kleinen Pirateninsel seid ihr mit eurer Rakete bruchgelandet. Das hat natürlich einigen Schaden an ihr verursacht und um diesen zu beheben, braucht ihr drei goldene Bausteine. Diese bekommt ihr für das Absolvieren von kleinen Quests der dort lebenden Piraten. Dabei werden nach und nach eure Werkzeuge freigeschaltet und deren Funktionsweisen erklärt. Die Quests bestehen meist darin, einer Figur einen bestimmten Gegenstand zu bringen, ihr Haus neu zu kolorieren oder etwas bestimmtes zu bauen. In den ersten drei Tutorial-Welten sind diese Quests direkt lösbar. Aber in den darauffolgenden zufällig generierten kann es sein, dass ihr dort nicht alles findet, andere Welten besuchen und später zurückkommen müsst. Als Belohnung bekommt ihr entweder goldene Bausteine, andere Gegenstände oder Baupläne für größere Monumente.
Und was ist das Ziel? Nun, mithilfe der goldenen Bausteine könnt ihr größere Welten freischalten, mit neuen Plänen könnt ihr die Welten mehr nach eurem Belieben gestalten und mit neuen Items könnt ihr neue Tiere und Figuren in eure Entdeckungen aufnehmen, um sie dann dort zu platzieren, wo es euch gefällt. Ähnlich dem breiten LEGO-Sortiment, gibt es viele unterschiedliche Welten zu entdecken: Von Sümpfen und Märchenwäldern über Savannen und Canyons bis hin zur Arktis und brodelnden Vulkanen. Kleinere Welten bestehen meist nur aus einem Areal, in größeren könnt ihr aber mehrere, die ineinander übergehen, finden. Aber nicht nur die Oberwelt will erkundet werden. Ähnlich wie in Minecraft könnt ihr unter der Erde Höhlen, in denen es Schatztruhen zu finden gibt, erkunden.
It’s dangerous to go alone, but I have nothing for you
Aber natürlich ist in der LEGO-Welt nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Zu den verschiedenen Arealen passend gibt es auch feindlich gesinnte Figuren. Das können klapprige Skelette, Krokodile, Zombies, Oger, ja sogar Drachen sein. Und wer besondere Herausforderungen sucht, der kann sich in Dungeons stürzen. Diese sind allerdings nicht in jeder Welt zu finden, sondern auch zufällig da. Solltet ihr alle eure Herzen verlieren, werdet ihr (wie auch in anderen LEGO-Spielen) direkt wiederbelebt, verliert aber ein paar Studs und ein Item aus eurem Inventar. Ihr könnt zwar probieren, die Gegenstände schnell wieder aufzusammeln, mir ist das aber meist misslungen, weil ich weiterhin vor den Gegnern weglaufen musste. Das kann ziemlich ärgerlich sein, da man einige Items sehr selten findet, wenn man Pech hat. Denn die Welten werden, wie bereits erwähnt, zufällig generiert.
Aber warum musste ich überhaupt vor den Feinden fliehen? Einfach aus dem Grund, dass man zu Beginn des Spiels nur mit seinen Fäusten dasteht. Waffen könnt ihr, wie auch die Items, zufällig in Truhen finden oder als Belohnung von Figuren erhalten. Wer also kein Glück hat, muss oft die Beine in die Hand nehmen. Wenn ihr übrigens nicht alleine weglaufen wollt, könnt ihr lokal zu zweit im vertikalen Splitscreen spielen oder online ein Spiel hosten oder einem beitreten.
Nicht alles, was glänzt, lädt schnell
Im Gegensatz zu anderen Titeln der LEGO-Spielreihe, ist in LEGO Worlds alles aus LEGO-Steinen. Das klingt zuerst nicht besonders, sieht aber toll aus. Auf den Steinen lassen sich selbst leichte Maserungen erkennen und das Licht wird realistisch gespiegelt. Dadurch bekommen Areale, wie zum Beispiel der Canyon, die passende Atmosphäre. Als ich mich aber mit einem Flugzeug in die Luft geschwungen habe, um diese schöne Aussicht weiter zu genießen, wurde ich enttäuscht. Beim Fliegen, Reiten oder Fahren war das Spiel nicht so schnell mit dem Laden. Getestet habe ich LEGO Worlds auf der PS4 und ich bin auf einer mittelgroßen Welt (ab 25 goldenen Bausteinen) oft gegen eine unsichtbare Wand oder ins Graue geritten. Auf dem Bild könnt ihr genauer sehen, was ich meine. Einstellungen zur Weitsicht können nicht vorgenommen werden.
Das Spiel hing zwar nicht, aber flüssig ist etwas anderes. Insbesondere weil man durch all die verschiedenen Vehikel und Reittiere doch regelrecht ermutigt wird, sich so durch die Welt zu bewegen. Etwas enttäuscht war ich auch von der Bedienung der Bauwerkzeuge, besonders von dem zum Setzen einzelner Steine. Mit dem Analogstick sowie dem Digitalkreuz hat man nach 10 Steinen schon keine Lust mehr. Auf dem PC geht es zwar schon schneller von der Hand, die Koordination mit den Achsen ist aber trotzdem nicht wirklich intuitiv. Die einzelnen Steine muss man übrigens auch erst durch das Jagen der Unruhestifter freischalten. Zudem gibt es hier und da Quests, die leichte Bugs aufweisen: ein Löwenbaby, das auf dem Käfig statt darin sitzt; man schießt ein Foto vom Yeti, aber der Quest wird nicht abgeschlossen und so weiter.
LEGO Worlds Fazit
LEGO Worlds bietet für die jüngeren LEGO-Enthusiasten alles, was das Herz begehrt. Ältere Fans, die komplexere Bauten in eine virtuelle Welt bringen wollen, können leicht enttäuscht werden. Der Zwang, die einzelnen Steine durch nervige Verfolgungsjagden zu sammeln, sowie die unintuitive Steuerung beim Platzieren trüben den Bauspaß und die Langzeitmotivation. Wer aber einfach die Welten erkunden und diese mit Gegenständen und fertigen Planbauten gestalten möchte, der wird mit LEGO Worlds sicher eine Menge Spaß haben. Die süßen Animationen, besonders von den Tieren, und die Schatzsuche unter der Erde haben mir beispielsweise viel Spaß gemacht.
Infobox:
- Titel: LEGO Worlds
- Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment
- Entwickler: Traveller’s Tales (TT Games)
- Release: 07.03.2017
- Plattform: PS4, XBOX ONE, PC, ( für Nintendo Switch noch nicht erschienen, aber geplant )
- USK: 6
- Genre: Open-world, Sandbox, Building
- Multiplayer: ja, lokal im vertikalen Splitscreen und online
- Sprachausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, u.A. (insgesamt 20 Sprachen)
Bildquelle(n): Warner Bros. Interactive Entertainment, Inc.