Ein ordentliches Godzilla-Videospiel gab es schon seit Jahren nicht mehr – Doch nach dem großen Erfolg des Kinofilms aus dem Jahre 2014 wollte Japan es noch einmal wissen und schickte die Riesenechse erneut zum Kampf aus. Das Spiel, genannt GODZILLA, welches für PS3 und PS4 erschien versprach im Vorfeld so vieles. Der Traum vieler Fans sollte endlich wahr werden. Herausgekommen ist jedoch einer der größten Reinfälle des Franchise.
Wenn selbst Fan-Service nicht mehr rettet.
„Godzilla“ bietet auf den ersten Blick alles, was das Fan-Herz begehrt. Städte die zerstört werden müssen, andere Monster die bekämpft werden müssen und eine Riesenauswahl an Designs welche Japans Kultmonster über die Jahre angesammelt hatte. Sogar der 2014er US Godzilla ist im Spiel vertreten. Der vielversprechende Trailer, welcher natürlich unglaublich atmosphärisch geschnitten war, ließ uns im Glauben zurück, dass endlich ein Godzilla-Spiel erscheint, welches die Inhalte der Filme originalgetreu in einem Videospiel umsetzt.
Herausgekommen ist jedoch ein unglaublich monotones, repetitives und vor allem hässliches Videospiel, das vor allem auf der PlayStation 4 eine Schande ist. Die Steuerung ist hölzern, das Missionsdesign einfallslos und die Animationen hätte selbst ein PlayStation 2 Spiel besser hinbekommen. So sieht Godzilla selbst zwar noch gut aus und die Soundkulisse kann sich absolut hören lassen – der Rest ist jedoch ein schlechter Witz. Wenn Häuser einkrachen und ganz im Stile von Spielen des letzten Jahrtausends in 5-6 Polygonkacheln zerfällt, kann man nicht glauben, dass man gerade ein Videospiel aus dem Jahre 2014/2015 spielt. Und man kann erst Recht nicht glauben, wie so etwas durch die Qualitätskontrolle des Entwicklers rutschen konnte. Selbst krasse „Godzilla“-Nerds werden ihre Probleme damit haben, länger als 20 Minuten Spaß an diesem „Spiel“ zu haben.
Hier hilft keine rosarote Brille, kein Auge zudrücken und selbst der markerschütternde Schrei Godzillas hilft uns nicht dabei, irgendetwas an diesem Spiel genießen zu können. Dabei sollte es der japanische Entwickler „Natsume“ doch eigentlich besser wissen. So ist das Studio doch unter anderem für die „Harvest Moon“-Reihe verantwortlich. Leider bleibt hier nicht mehr zu sagen als „Setzen 6“. Bleibt zu hoffen, dass mit den nächsten „Godzilla“-Filmen Japans und Amerika vielleicht endlich ein würdiger Ableger des Kultmonsters für die aktuelle Konsolengeneration erscheint.
Kevin Kunze
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