Die Tore der Kölner Messehallen haben sich erneut geöffnet. Zum bereits 8. Mal findet die gamescom in Köln statt und auch dieses Jahr sind auch wir wieder vor Ort.
Sony beginnt mit den ersten Präsentationen
Unseren ersten Termin der gamescom hatten wir bei Sony. Doch grundsätzlich sollte erwähnt werden, dass heute am Fachbesuchertag tatsächlich erfreulich wenig Menschen durch die Hallen wandern. Dies mag sich vielleicht ab 13 Uhr ändern, wenn die Gewinner der sogenannten Wild Cards Einlass gewährt bekommen. Doch zumindest laufen nun keine kleinen Kinder mehr durch die Hallen, die in den Jahren zuvor einfach als Pressevertreter oder Fachbesucher angemeldet wurden.
Im Zeitraum von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr zeigte Sony Vertretern der Presse teilweise neue, teilweise aufgewärmte und bereits aus der E3 bekannte Eindrücke der Titel Days Gone, Detroit: Become Human und Horizon: Zero Dawn.
Masse statt Klasse(?)
Days Gone stellte im gezeigten Material unter Beweis, wie erdrückend die Masse an Zombies ist, die sich gleichzeitig über den Bildschirm bewegt und auf uns zustürmt. Gleichzeitig sieht der Titel für ein PlayStation 4-Spiel doch eher schwach aus und erinnert optisch an The Last of Us – in Schlecht. Aber dies sind wohl die Abstriche, die technisch gemacht werden mussten, um hunderte von Zombies flüssig über den Bildschirm rasen zu lassen.
Des Weiterem wurde ein bisschen mehr zur Hintergrundgeschichte gezeigt. So wissen wir, dass im Zuge der nun herrschenden Dystopie auch die Frau unseres Protagonisten verstarb, was hoffentlich im fertigen Spiel zu mehr emotionaler Bindung zwischen Spieler und Protagonisten führt.
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Detroit: Become Human – ein gigantisches Spektakel
Ganz persönlich und subjektiv kann ich mit den Spielen von Quantic Dreams nichts anfangen. Während ich Fahrenheit noch liebte und alleine die Demo gefühlte 100x durchspielte, empfinde ich die Dramaturgie seit Heavy Rain viel zu aufgesetzt, als dass ich mitfiebern könnte – wodurch das nahezu nicht vorhandene Gameplay noch stärker negativ ins Gewicht fällt. Dies ist aber nur meine Meinung.
Umso überraschter war ich, als ich nun nochmals die Präsentation zu Detroit: Become Human sehen durfte. Zwar werden auf der diesjährigen gamescom „nur“ Gameplay-Szenen gezeigt, die es bereits auf der e3 zu sehen gab. Dies änderte aber nichts daran, wie beeindruckend das Gezeigte war. So schlüpfte einer der Entwickler in die Rolle des Androiden Connor (Welche technisch inzwischen so weit fortgeschritten sind, dass sie Menschen optisch beihnahe zu 100% gleichen), welcher ein kleines Mädchen aus den Fängen eines bösartigen Androiden retten muss. Dabei reichte die rund 10-15minütige Spielsession, um das gigantische Potential zu zeigen, welches in Detroit steckt.
Und spätestens wenn Connor und der Entführer auf dem Balkon einer Villa in einer stürmischen, dunklen Nacht stehen und über ihre Existenzberechtigung, ihr Wesen und ihre Gefühle philosophieren, präsentiert das Spiel eine „Sein und nicht sein“-Philosophie, die sofort an den großartigen Monolog des Replikanten Roy aus Blade Runner bzw. an die generelle Wissenschaft dieses Films erinnert.
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Horizon: Zero Dawn – eine futuristische Vergangenheit
Auch die Mischung aus Trailer und Gameplay zu Horizon: Zero Dawn machte Lust auf mehr. So wurde die Vergangenheit unserer tapferen Jägerin kurz angeteased, doch gleichzeitig wurde natürlich nich zu viel verraten. Im daraufhin präsentierten Gameplay stürzten sich die Entwickler dann in die Rettung eines Dorfes und erzählten mehr über die nun herrschenden Zustände der Erde, in der zwar die Naturgewalten wieder über die Welt herrschen, gleichzeitig aber immer mehr Maschinen korrumpiert werden und das Überleben der verbliebenen Menschen bedrohen.
Viel Neues wurde im Vergleich zur e3 nicht gezeigt. Die Eindrücke reichen jedoch, um die Vorfreude ins nahezu Unermessliche zu steigern. Wer zu den Gamern gehört, die sich endlich neue Settings, kreative Welten und einzigartige Erlebnisse wünschen, wird mit Horizon: Zero Dawn sicherlich glücklich werden. Auch wenn es wohl so aussieht, dass sich hinter der Story und dem Setting lediglich klassische Action-RPG-Mechaniken verstecken, ohne großartige Gameplay-Innovationen.
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gamescom 2016: Es bleibt spannend
Auch wenn aufgewärmtes Essen nie so gut schmeckt, wie frisch gekochtes, bot uns Sony einen vielversprechenden Auftakt zur diesjährigen gamescom. Material, welches im Vergleich zur e3 vollkommen neu ist, darf man heutzutage wohl nur noch in den seltensten Fällen erwarten. Dies war auch in den vorherigen Jahren nicht anders. Wir werden heute noch einen ausführlichen Blick auf PlayStation VR werfen und uns die Neuheiten aus dem Hause EA ansehen. Unsere Eindrücke dazu findet ihr natürlich nur auf www.agm-magazin.de.
Kevin Kunze
Bildquellen: Sony