Dynasty Warriors ist eine der bekanntesten Reihen aus dem Hause Koei Tecmo. Mit „Arslan: The Warriors of Legend“ wurde hier zwar kein neuer Ableger des Franchises eingeführt, im spirituellen Sinne kann man die Adaption der bekannten Manga- und Animereihe in Videospielform aber schon ein Stück weit dazuzählen.
Ein Königreich im Krieg
Als Kronprinz seines Königreiches hat es Arslan wahrlich nicht einfach. Anstatt sich nur damit herumzuschlagen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, ist zu allem Überfluss auch noch Krieg ausgebrochen. Zur Flucht in den Untergrund gezwungen muss er sich nun Stück für Stück durchkämpfen, um dem Land den Frieden wiederzubringen. Eine große Aufgabe für einen 14-Jährigen Jungen. Und so ziehen wir in der Rolle von Zahlreichen Charakteren in die Schlacht. Kenner von Dynasty Warriors sollten sich sofort heimisch fühlen. Wenn die Geschichte nicht gerade durch die wundervollen Anime-Sequenzen vorangetrieben wird, finden wir uns zu fuß oder wahlweise zu Ross auf einem Schlachtfeld wieder. Diese sind in mehrere Areale unterteilt und können im Laufe der Mission immer weiter erkundet werden. Zu entdecken gibt es neben ein paar Schatztruhen mit Goodies zwar nicht viel, aber hier liegt auch nicht der Fokus des Spiels. Stattdessen mähen wir mit zahlreichen Combos und Spezialangriffen ganze Armeen nieder, KO-Zähler im vierstelligen Bereich sind hier keine Seltenheit.
Arslan Warriors of Legend – Spaßige Schlachten
Während wir uns in der Schlacht bewegen, tauchen von überall Massen an Gegnern auf. Es geht einfach nichts darüber, mitten in diese Mengen hineinzupreschen und zu zeigen, wer hier der Chef ist. Gegner fliegen nur so durch das Bild, und auch wenn wir anfangs nur damit beschäftigt sind, auf die Angriffstaten zu hämmern, bieten sich im Laufe des Spiels immer mehr Möglichkeiten, die Gegnerischen Streitkräfte gezielt zu zerlegen. Dazu nutzen wir eine vielzahl von Waffen, die nach und nach freigeschaltet werden können. Unsere Charaktere steigen durch Kampferfahrung RPG-Typisch im Level auf, außerdem erhalten wir immer wieder Fähigkeitskarten, mit denen wir die Statistiken unserer Streiter zusätzlich verbessern können. Wahlweise werden diese von besiegten Gegnern fallen gelassen, finden sich in den über das Feld verteilten Truhen oder werden für das erfüllen bestimmter Missionsziele vergeben. Außerdem lassen sich diese Karten auch kombinieren uns zu stärkeren Exemplaren aufwerten. Haben wir in einem Areal unsere Mission erfüllt, können wir weiter voranschreiten. Hierbei gilt es zum Beispiel, eine gewisse Anzahl Feinde zu besiegen oder bestimmte Gegner auszuschalten – auch das Beschützen unserer Kameraden spielt eine Rolle.
Gewohnt übertrieben
Als wäre das (blutlose) Gemetzel mit dem Spielbaren Charakter nicht genug, können unter bestimmten Umständen Spezielle Events eintreten. Laufen wir in ein blaues Feld, können wir per Tastendruck unsere gesamte Armee hinter uns versammeln, einen steuerbaren Ansturm ausführen und so massive Verluste auf der Gegnerischen Seite verursachen. Entweder pflügen wir mit Fußsoldaten durch die feindlichen Reihen oder beschwören unsere Bogenschützen, die auch auf Distanz ordentlich Schaden anrichten können. Je nachdem, wie viele KOs wir verursachen und wie schnell wir während einer Mission sind, erhalten wir eine Bewertung – Rang S ist natürlich der begehrteste und geht mit den meisten Boni einher.
Sprachbarrieren und andere Storystopper
Auch wenn Arslan: The Warriors of Legend einiges an Spaß verspricht, kommen wir nicht drumrum, dass manch einer auf der geschichtlichen Seite auf seine Probleme stoßen wird. Das Spiel ist leider nicht ins Deutsche übersetzt worden. Stattdessen müssen wir uns mit englischen Untertiteln und Japanischer Sprachausgabe zufrieden geben. Kentnisse in einer oder besser noch beiden Sprachen ist also eine Grundvoraussetzung. Mit Englischkenntnissen ist die Story unter Umständen aber auch nicht so gut zu verstehen, der ein- oder andere mag hier den Faden verlieren, was aber auch davon abhängt, ob man die Mangas und den Anime kennt oder nicht. Das Glossar der einzelnen Figuren kann hier allerdings Abhilfe schaffen, ein Blick lohnt sich allemal. Wirklich störend ist die Kombination aus Sprache und Text aber nur dann, wenn man sich mitten im Kampf befindet, nicht wirklich auf die Untertitel konzentrieren kann und die Sprachausgabe auch keine Hilfe ist. Gerade wenn es um neue Informationen oder mögliche Kampftaktiken geht, ist das schon etwas ärgerlich.
Zum Glück kann die Story aber auch getrost vernachlässigt werden, das Gameplay ist nämlich leicht zu verstehen, schnell erlernt und bietet Stunden voller spannender Schlachten. Kann man damit leben, dass man den ein- oder anderen Storypart eventuell verpasst, ist Arslan: The Warriors of Legend in Sachen Gameplay immernoch ein unterhaltsamer Titel.
Stefan Scholz
Bildquelle(n): KOEI TECMO EUROPE LTD