The Walking Dead hat sein großes Finale der 6. Staffel erreicht und die Fangemeinde wurde mit einem der größten Cliffhanger der TWD-Geschichte in die Sommerpause geworfen. Was bleibt einem also anderes übrig, als dem langersehnten Start der zweiten Staffel des TWD-Spin Offs Fear The Walking Dead entgegenzufiebern? Das mag zu Beginn eventuell etwas negativ klingen, vor allem, da Staffel 1 der Serie große Defizite, allen voran in der Entwicklung der einzelnen Charaktere, aufwies. Wird uns Staffel 2 eines Besseren belehren oder hat man nicht aus den Fehlern gelernt?
Fear The Walking Dead S2E1 – Monster
Zu Beginn sei gesagt, dass nicht alles an der ersten Staffel von Fear The Walking Dead schlecht oder nicht ganz gelungen war. Das Problem der Serie ist einfach der große, ehrfürchtige Schatten des großen Serienbruders um Rick Grimes. Begreift man aber, zu welcher Zeit Fear The Walking Dead spielt und was dies für das Verhalten und die Denkweisen der Charaktere bedeutet, so verfliegt bereits eine Menge Kritik. Ohne wenn und aber hat uns AMC mit der ersten Episode Monster sofort gezeigt, dass man sich etwas vorgenommen hat. Man knüpft nahtlos an die letzte Episode der ersten Staffel an und wird brutal in eine andere Welt geworfen.
Los Angeles ist zusammengebrochen und an Land ist es nicht mehr sicher. Der Gruppe um Travis Manawa gelingt es mithilfe von Victor Strand endlich an Bord der Abigail auf das offene Meer hinaus zu fahren. Man traut Strand nicht, da dieser immer wieder betont, es sei allein sein Schiff und er entscheidet, was damit geschieht. So entsteht bereits der erste zwischenmenschliche Konflikt an Bord, als umhertreibende Überlebende um Hilfe rufen, Strand sich zum Schutz jedoch weigert, weitere Menschen aufzunehmen. Währenddessen gelingt es Alicia mithilfe eines Funkgeräts, Kontakt zu einem Unbekannten aufzunehmen, der angeblich an Bord eines Fischerbootes sei und nur noch wenige Familienmitglieder um sich herum hat. Ihm verrät sie letztlich auch den Aufenthaltsort der Abigail, was der Gruppe am Ende der Episode zum Verhängnis zu werden scheint.
Fear The Walking Dead ist, verglichen mit The Walking Dead, grundlegend das Gleiche und grundlegend verschieden. In Episode 1 – Monster wurde erstmals die aus The Walking Dead bekannte „Leere“ durchgesetzt. Während dort durch verlassene Dörfer, Wälder und sonstige Orte ein bedrohliches Alleinsein suggeriert wird, geschieht dies in Fear The Walking Dead nun durch den Ozean. Man ist scheinbar alleine und plötzlich nicht mehr. Schuld daran sind nun erstmals andere Menschengruppen, die nicht aus gutem Willen an die Gruppe herantreten. Darüber hinaus ist die Gruppe auch auf dem Ozean nicht vor den Zombies geschützt.
Wir waren darüber erstaunt, dass wir in der ersten Episode der zweiten Staffel von Fear The Walking Dead bereits aus der Hauptserie bekannte Gefühlslagen zu sehen bekamen. Zwar gibt es nach wie vor einige charakterschwache Rollen, deren Handlungen teilweise übertrieben, teilweise unlogisch aufgebaut sind, doch dies ist ja erst der Beginn einer langen Reise für die Gruppe um Travis Manawa und Madison Clark. Wir waren positiv überrascht und sind auf die Fortsetzung gespannt, welche ab kommendem Montag (18.04.2016) ab 10 Uhr bei Amazon Video verfügbar sein wird.
Julian Elison
Bildquelle(n): AMC Film Holdings LLC.