Was bisher geschah:
Nachdem die Gruppe um Travis und Madison auf einer Insel verweilen konnte, um dem unbekannten Verfolger zu entkommen, stellte sich heraus, dass der Vater der dort ansässigen Familie George etwas verheimlicht. Er sieht die Apokalypse als eine natürliche Reinigung der Natur durch sich selbst. Nick findet ominöse Giftpillen im Haus und Victor Strand scheint einen geheimen Plan in die Tat umsetzen zu wollen – eine Fahrt mit Mexiko als Ziel. Nachdem eines der Kinder aus Georges Familie durch eine Giftpille stirbt, die Mutter daraufhin als Zombie beißt und die Situation aus dem Ruder gerät, müssen die sich auf der Insel befindlichen Gruppenmitglieder wieder auf die Abigail flüchten. Damit endete Fear The Walking Dead S2E2: Wir alle versagen.
Vorsicht, es folgen SPOILER zur neuen Episode!
Fear The Walking Dead S2E3 – Der Ouroboros
Die dritte Episode beginnt einleitend mit einem Flashback einiger unbekannter Personen, die einen Flugzeugabsturz auf hoher See überlebt haben und sich in ein Schlauchboot retten konnten – hartgesottene Fans werden einige der Personen aus den Webisodes Fear The Walking Dead: Flight 462 kennen. Hier treffen die Webisodes und die Serie zusammen. Die Gruppe um Travis Manawa und Madison Clark befindet sich nach wie vor auf der Abigail, als Alicia plötzlich auf einer fernen Insel lauter Gepäckstücke durch ihr Fernglas sieht. Ofelias Verletzung scheint sich entzündet zu haben, da sie bereits Fieber bekommen hat und keine Antibiotika mehr an Bord sind. Daher beschließen Nick und Alicia auf die Insel zu fahren, um dort die Gepäckstücke nach Vorräten zu durchsuchen. Begleitet werden sie von Daniel und Chris. Auf der Insel angekommen bemerken sie, dass es sich hierbei um ein Wrack eines abgestürzten Flugzeugs handelt, in dessen Innern sich Zombies befinden. Chris trennt sich entgegen der Ansage von Daniel von der Gruppe, um auf eigene Faust das Innere des Wracks zu inspizieren. Dort findet er mehrere Zombies und einen Überlebenden, der um Hilfe fleht, allerdings lebensgefährlich am Rücken verletzt ist. Nach einem kurzen inneren Konflikt stumpft Chris völlig ab und erschlägt den noch lebendigen Mann mit einem Wrackteil, um ihn von seinem bevorstehenden Leid zu erlösen. Währenddessen versucht Travis, den Motorfilter der Abigail zu reinigen, da die Motoren aus unerklärlichen Gründen heißgelaufen waren. Dabei entdeckt er einen Zombie unter Wasser und dass die Filteranlage mit Leichenteilen verstopft ist. Madison hatte vor dem Abstecher auf die kleine Insel von Daniel erfahren, dass er eine Karte von Mexiko gefunden hat und Strand vermutlich dorthin reisen wolle.
Daraufhin fasst sich Madison ein Herz und spricht Strand auf den Vorwurf an. Er erklärt, dass er in Mexiko eine sichere Unterkunft habe. Auf der Insel gerät die Situation im Inneren des Wracks außer Kontrolle, woraufhin Chris fliehen muss. Nick entdeckt derweil einen Vorrat an Antibiotika, der Ofelia das Leben retten könnte, doch er stürzt von einer Klippe in eine Art Erdloch, in dem sich zwei Zombies befinden. Daniel bemerkt, dass Chris nicht mehr zugegen ist und will ihn gerade suchen gehen, als an der Spitze eines Hügels eine kleinere Herde Zombies erscheint. Davor rennt die Frau aus der einleitenden Szene um Hilfe schreiend. Nick hat sich derweil mit dem Blut der von ihm getöteten Zombies eingerieben, um unbemerkt an ihnen vorbei zu kommen. Ihnen gelingt es, die Abigail zu erreichen. Die Motoren laufen wieder, doch sind sich alle einig, dass die beiden mitgebrachten Personen keinen Platz hätten. Sie verbleiben im Schlauchboot an einer Leine und werden quasi abgeschleppt. Mittlerweile wissen alle von den geheimen Plänen Strands, ihnen bleibt jedoch nichts anderes übrig, als ihm weiter zu folgen. Chris ist durch seine Erfahrung völlig unter Schock. Einen Abend später wird die Leine, an der das Schlauchboot mit den beiden Neuankömmlingen befestigt ist, von Strand ohne ein Wort zu verlieren vor den Augen von Madison durchtrennt, womit die Episode endet.
Endlich! Endlich sehen wir gute Zombies in Fear The Walking Dead! Und dazu noch eine ganze Horde davon. Episode 3 – Der Ouroboros besticht hier durch seine deutlich angehobenere Spannung und einiger interessanter Parallelen. Natürlich ist die Parallele zu Fear The Walking Dead Flight 462 offensichtlich, doch wir mussten sehr schmunzeln, als wir den mit Blut und Eingeweiden beschmierten Nick durch die Zombieherde trotten sahen. Als dieser sich umdrehte und Auge in Auge mit einem Zombie verharrte, war dies – zusammen mit der Szene im Inneren des Wracks, die Chris enorm veränderte – unser persönliches Highlight der Episode. Es wurden viele Dinge umgesetzt, die in Episode 1 und Episode 2 noch als störend empfunden wurden. War bislang das Gefühl vorherrschend, dass eine Spannung durch die Macher von Fear The Walking Dead lediglich durch Ungeschicktheit oder undurchdachte Handlungen der Charaktere umgesetzt wird, hat sich dies in Episode 3 – Der Ouroboros endlich gewandelt. Nick und Chris härten mit der Zeit immer mehr ab, wobei Chris düster wirkt und Nick sich stets um seine Mitmenschen sorgt – eine gute Kontrastierung. Sogar Madison beginnt allmählich, ihre Denkweise als ewiger Gutmensch zu ändern. Die in der letzten Szene dargestellte Drastik von Strand, wie er wortlos das Seil durchtrennt und an Madison vorbeiläuft, zeigt ihn als nach wie vor unbekannten Menschen, der bereit zu sein scheint, für seinen noch etwas mysteriösen Plan große Opfer zu bringen. Fear The Walking Dead S2E3 ist in unseren Augen eine klare Steigerung zu den vorherigen Episoden.
Julian Elison
Bildquelle(n): AMC Film Holdings LLC.