Die klassischen Aliens waren gestern: In Parasyte Part 1 kriechen außerirdische Würmer ins Hirn der Menschen, um dieses zu fressen. Doch was, wenn der Versuch fehlschlägt – und sie plötzlich unser Leben studieren? Wie groß ist die Bedrohung wirklich?
Mein Freund Migi
Shinichi Izumi ist ein normaler Oberschüler, bis auch ihn einer der Parasiten übernehmen will. Allerdings schlägt der Versuch des Parasiten sich seinen Weg ins Hirn des Jungen zu bahnen fehl und stattdessen nistet er sich in dessen rechte Hand ein. Das Wesen – später Migi genannt – fängt schnell an die Menschen zu studieren, scheint aber allgemein sehr wenig Wissen über die eigene Art zu haben. Da Shinichi den Außerirdischen in seiner Hand trägt, verfügt er noch über sein volles Bewusstsein – andere Opfer verlieren ihre Persönlichkeit komplett und werden von den Parasiten vollkommen fremdgesteuert. Außerdem sind die Wirte so wie Migi auch in der Lage ihre Körper zu transformieren.
Obwohl Migi seine eigene Spezies studieren möchte, scheut er auch nicht davor zurück die eigenen Kameraden zu töten, da der Tod seines Wirtes auch seinen eigenen bedeuten würde. Shinichi sieht sich in der Pflicht zu helfen, da Migis Artgenossen langsam aber sicher eine schleichende Bedrohung für alle Menschen werden. Dies gestaltet sich als kompliziert, da er der Einzige ist, dem die Bedrohung bewusst ist, weil er noch über seinen Verstand verfügt. Plötzlich stellt sich Shinichis neue Naturkundelehrerin als Artgenossin Migis heraus. Diese lebt aber unauffällig unter Menschen – und sie ist nicht die einzige. Es gibt ein Netzwerk aus Parasiten, die Menschen übernommen haben und nun ihre Lebensweise studieren und in der Bevölkerung ein normales Leben führen.
Ein bisschen Frieden …
Eigentlich ist das Netzwerk dafür da, dass Menschen und Parasiten untereinander friedlich leben können. Jedoch zielen nicht alle Mitglieder auf eine friedliches Miteinander ab. Herr A, der von Anfang an gegen Shinichis und Migis Beitritt war, übernimmt nach einem Kampf gegen die beiden die Mutter des Oberschülers. Mit Rachegefühlen sucht Shinichi zusammen mit Migi nach Herrn A während die Parasiten immer mehr die menschliche Gesellschaft übernehmen. Schließlich setzt sich der Schüler selbst das Ziel, alle Außerirdischen zu beseitigen.
Überzeugt trotz Schwächen
Parasyte Part 1 ist eine gelungene Mischung aus Action/Dramatik und kontinuierlichen Humor. Keine Minute wirkt eintönig oder erscheint überflüssig. Die schauspielerische Leistung lässt an einigen Stellen zu Wünschen übrig. Die meisten Charaktere geben aufgrund ihrer Besessenheit jedoch auch nicht besonders viel Spielraum für ausführliches Schauspiel. Trotzdem wirkt jede Figur glaubwürdig und nachvollziehbar.
Die Animationen des Films sehen häufig leider unecht aus, obwohl versucht wurde, aus CGI und Kameraführung das Beste rauszuholen. Viele Szenen lassen einfach keine überzeugenden Effekte zu – dies stört allerdings in keinster Weise den Fluss des Films. Besonders kreativ dagegen war die Darstellung der verschiedenen Transformationen.
Musikalisch schafft der Film eine besondere Atmosphäre zwischen Action und Drama. Die deutsche Tonspur wirkt im Gegensatz zu vielen anderen japanischen Adaptionen nicht künstlich oder Fehl am Platz, sondern wurde authentisch umgesetzt.
Parasyte Part 1 – Fazit
Der erste Teil der Real-Adaption von Parasyte überzeugt nicht nur mit gut durchdachter Story, sondern hat neben Drama und Action auch eine Menge Humor zu bieten. Die nicht ganz so realistischen Animationen werden mit passender Musik und guter Synchronisation ausgeglichen. Wer auf Horror mit einer großen Prise Drama und Action steht, sollte Parasyte Part 1 definitiv eine Chance geben.
Titel: Parasyte (Kiseijuu)
• Regie: Takashi Yamazaki
• Publisher: Eye See Movies
• Release: 28. Oktober 2016
• FSK: 16
• Genre: Horror, Action
• Darsteller: Sadao Abe, Shota Sometani, Ai Hashimoto, Eri Fukatsu
Hannah Janzen
Quelle: Kazé