Auftakt eines neuen Universums: Ein frisches, bunt gemischtes Uncanny Avengers-Team steht in den Startlöchern und kommt aus der Feder von Gerry Duggan und James Robinson. Doch diesmal besteht das Team nicht nur wie gewohnt aus X-Men und Avengers, sondern auch ein starkes Mitglied der Inhumans-Fraktion ist mit von der Partie.
Avengers, sammeln!
Die Aufgabe der Gründung einer neuen Uncanny Avengers-Vereinigung hat kein geringerer als Steve Rogers (Captain America) höchstpersönlich. Dieser ist aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr Captain America und hat das Schild an jemand anderes vermacht. Was ihn dennoch nicht davon abhält, selbst noch in die Schlacht zu ziehen und sich um seine neuen Schützlinge zu kümmern.
Diese bestehen aus altbekannten Gesichtern wie auch neuen. Die Uncanny Avengers zählen eine Kampfkraft von acht Personen, wobei eine große Überraschung Deadpool darstellt, der eigens von Steve Rogers ausgesucht wurde und sein Vertrauen genießt.
Neue Helden, neue Bösewichte
Die Schwäche des Comics, was einem ziemlich schnell klar wird, ist die doch sehr dürftig ausgeführte Geschichte hinter den einzelnen Mitgliedern und wie sie wohl zum Team gekommen sind. Lediglich Deadpool wird am Anfang des Bandes näher durchleuchtet und kriegt eine kleine Vorgeschichte, damit der Leser versteht, warum er an Bord ist. Neue Charaktere, wie beispielsweise die Inhuman Synapse, werden einem einfach vorgesetzt, ohne dass man eine wirkliche Bindung zu ihnen aufbauen kann, da man sie nur am Rande der Geschichte mitbekommt. Man kann anhand des Comics nicht einmal erfahren, ob der darin vorkommende Spider-Man Peter Parker oder Hobie Brown ist.
Trotz der dünnen Vorgeschichte wirkt die Handlung selbst gut durchdacht und sowohl die Kräfte der neuen Mitglieder, als auch die des neu eingeführten Bösewichts Shredded Man sind spannend und machen Lust auf mehr. Wiederum haben bekanntere Helden mit ihren eigenen Problemen untereinander zu kämpfen, was die Situation für alle Beteiligten nicht leichter macht.
Die Zeichnungen von Stegman sind schön farbkräftig gehalten und tragen zur allgemeinen Atmosphäre des Comics gut bei. Einzelne Szenen wirken sehr lebendig und es bereitet einem viel Freude, sich diese Abschnitte mehrmals anzugucken und sich in Details zu vertiefen. Lediglich einzelne Panel stechen negativ hervor, indem sie in manchen Szenerien fehl am Platz wirken und es einem vorkommt, als würden sie nicht zum ganzen Schauplatz gehören.
Als Extra gibt es noch am Ende des Buches die Annual #1 von den Uncanny Avengers zu lesen. Sie ist eine nette Nebengeschichte, trägt jedoch zum Buch selber keine neuen Informationen bei und hat mit der derzeitigen Haupthandlung nichts gemeinsam, außer die Akteure selber.
Uncanny Avengers #1 – Fazit
Mit Uncanny Avengers #1 haben Autoren und Zeichner zwar Charaktere, mit denen sie selber schon in anderen Ausgaben gearbeitet haben. Doch diesmal wird es für alle Beteiligten eine größere Aufgabe. Die solide Story wirkt bisher vielversprechend, doch mehr Liebe zum Detail und den einzelnen Helden wäre wünschenswert. Ansonsten kann man gespannt sein, wo diese noch nicht wirklich funktionierende Vereinigung verschiedenster Helden uns in der im Oktober erscheinenden, zweiten Ausgabe hinführen wird.
Philip Brülke
Bildquelle(n): Panini Verlags GmbH