“Fallt auf die Knie. Mit Providene hat Alan Moore uns ein neues Werk gebracht.”
Okay das ist vielleicht ein wenig übertrieben aber wenn der große Alan Moore ein neues Werk in den Laden stellt dann sollte man zumindest mal ein Auge darauf werfen. Falls einigen der Name “Moore” nichts sagt: Er ist der Mann, der uns Werke wie “The Killing Joke”, ”Watchmen”,”V wie Vendetta” oder “From Hell” gebracht hat. Alles Meisterwerke.
Auf den Spuren des Horrors
In seinem neusten Werk Providence widmet er sich dem Schaffen der Schriftsteller-Legende H.P. Lovecraft. Moore zerlegt dessen Mythos und macht daraus eine eigene Horrorgeschichte voller Zitate, Anspielungen und Referenzen auf den großen Meister des Horrors. Wir schreiben das Jahr 1919. Nach dem Selbstmord seines Partners geriet der Journalist Robert Black in eine Sinnkrise. Auf der Suche nach einer neuen Story lernte er den Arzt, Dr. Alvarez, kennen. Dieser bringt ihn auf die Spur eines okkulten Ordens, der im Schatten der amerikanischen Gesellschaft agiert. Black beginnt zu recherchieren und begibt sich alsbald auf eine Reise durch das Land. Auf dieser Reise besucht er Ex-Mitglieder des Ordens und steigt immer tiefer hinab in den Kaninchenbau. Während seiner Reise wird er von ominösen Träumen heimgesucht. Ob diese in Verbindung mit den Geschehnissen stehen und was er über diesen okkulten Orden aufdeckt, sei hier natürlich nicht verraten. Man kann aber sagen, dass jeder Lovecraft-Fan seine helle Freude haben wird.
Ein Fest für Lovecraft-Fans
Und das ist auch der Haken an “Providence”. Jeder der keine Berührungspunkte mit den Geschichten von Lovecraft hat, fühlt sich ein wenig allein gelassen. Die Geschichte ist sehr dialoglastig. Oft sind es nur zwei Personen in einem Raum, die reden . . . viel reden. Die Story wird so recht langsam erzählt und zieht sich zur Mitte der Geschichte wie Kaugummi. Für mich ein Haken, ist es für Lovecraft Fans wahrscheinlich kein Problem, denn Providence strotzt nur so vor Anspielungen auf das Lovecraft Universum. An dieser Stelle sei nur mal “Kühle Luft” und “Das Grauen in Red Hook” erwähnt. Fans von Lovecraft wissen was gemeint ist. So schafft es Alan Moore eine Geschichte zu entwickeln, die den Lovecraft-Stempel an jeder Ecke trägt. Für alle Fans ein Muss.
Stefan Ernst
Bildquelle(n): Panini