Power Rangers Aftershock ist der Comic zum aktuellen Filmreboot der Power Rangers. Das Ganze ist dabei nicht, wie es so oft gemacht wird, eine Adaption des Films, sondern eine Fortsetzung. Schafft der Comic es, die, zugegebener maßen, stellenweise etwas maue Geschichte des Films angemessen fortzusetzen?
Es gibt kein „Ich“ im Team
Der Film ist quasi die Origin-Story der Power Rangers. Er erzählt die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher, die sich nicht kennen und auf einmal ein Team von Superhelden sein sollen. Zwar können Krisen durchaus zu Teamwork führen, doch was ist nach dem Ende der Krise? Wie sollen Menschen, die sich nicht kennen auf einmal ein Team sein?
Genau damit befasst sich Power Rangers Aftershock. Eine Woche nachdem das riesige Goldmonster Goldar die kleine Stadt Angel Grove verwüstet hat und von den Rangers gestoppt wurde, sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Mitten in der Stadt gibt es eine Art Flüchtlingscamp, in dem die Menschen, die ihr Zuhause verloren haben versorgt werden.
Währenddessen versuchen die neuen Power Rangers sich von einer Gruppe Unbekannter zum Team zu entwickeln. Das ist jedoch gar nicht so einfach, wenn der Anführer sich seiner Sache nicht sicher ist.
Neue Monster und Charakterentwicklung
Das ganze Teambuilding wäre natürlich einfacher, wenn die Stadt nicht immer wieder angegriffen werden würde. Denn nicht nur laufen überall immer noch Putties, die steinernen Wegwerftruppen von Rita Repulsa, herum. Es gibt auch neue Bedrohungen. Die Überreste des Monsters Goldar scheinen in Kombination mit den Putties Menschen verwandeln zu können.
Dies passiert auch zwei, anscheinend geflohenen, Strafgefangenen. Diese nutzen ihre neu gewonnenen Kräfte, um den Rangers das Leben schwer zu machen und die Stadt zu zerstören. Im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Beiden kommt es vor allem beim schwarzen Ranger Zack zu Selbstzweifeln und Charakterentwicklung. Bei einer Rettungsaktion sorgt sein vorschnelles und unüberlegtes Handeln fasst für den Tod eines Mannes. Deshalb versucht Zack sein Verhalten zu ändern.
Gerade Zack war für mich einer der schwächsten Charaktere im Film und ich fand ihn unfassbar nervig. Der Zack, den Power Rangers Aftershock zeigt, ist jedoch jemand, der versucht, kalkulierter und mit mehr Bedacht zu handeln. Die Charakterentwicklung für die im Film scheinbar keine Zeit mehr war, wird hier nachgeholt.
Die Entwicklung seiner Figur und die beiden neuen Feinde sind jedoch nicht alles, was in Power Rangers Aftershock steckt. Zusätzlich zieht sich durch den ganzen Comic immer wieder das Auftauchen einer Frau, die mehr zu wissen scheint, als sie zugibt. Diese enthüllt sich schließlich als Mitglied einer Organisation, die die Welt vor außerirdischen Bedrohungen beschützt und die Rangers überwachen will.
Anders als die TV-Serie, wird hier Wert daraufgelegt, dem Ganzen einen etwas realistischeren Anstrich zu verpassen. Natürlich würden Personen wie die Power Rangers ins Visier von Regierungsorganisationen geraten und nicht nur beiläufig in den Nachrichten erwähnt werden.
Zusätzlich zur eigentlichen Geschichte gibt es am Ende noch eine umfangreiche Preview zum ersten Band des aktuellen Mighty Morphin Power Rangers-Comics. Unsere Review zu diesem Band, könnt ihr hier finden.
Fazit – Power Rangers Aftershock
Comic-Umsetzungen von Filmen sind immer ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite geben sie Fans mehr Gelegenheit, sich mit den Figuren und Geschichten zu befassen. Auf der anderen Seite bieten sie meist nichts Neues und erzählen nur die Geschichte des Films noch einmal.
Hier ist das nicht der Fall. Power Rangers Aftershock erzählt eine eigene Geschichte und erweitert den Film somit. Hier wird Charakterentwicklung betrieben, für die in einem Film, der die Herkunft einer ganzen Gruppe von Helden erzählt, einfach keine Zeit ist. Die Zeichnungen sind in einem schönen Stil gehalten und das Ganze ist gut geschrieben.
Alles in Allem ist Power Rangers Aftershock eine solide Erweiterung des Films, die Ansätze gibt, in welche Richtung die kommenden Fortsetzungen des Films gehen könnten.
Bildquelle(n): Boom! Studios