Und weiter geht’s mit unserer Fables-Retrospektive. War der Schauplatz des ersten Bandes noch die Innenstadt New Yorks, so geht es jetzt raus aus der Stadt und ab auf die Farm.
Farm der Tiere
Sprechende Schweine, gestiefelte Kater und Riesen würden selbst inmitten der Hochhäuser des Big Apple auffallen. Aus diesem Grund leben alle Fables, die nicht als Menschen durchgehen, weit außerhalb der Stadt auf einer Farm.
Dort finden sich nicht nur die drei kleinen Schweinchen oder andere fantastische Kreaturen aus westlichen Märchen und Sagen. Auf der Farm tummeln sich auch Wesen wie Shere Khan und Baghera aus dem Dschungelbuch.
Revolution stand auf unseren Fahnen!
Das erzwungene Leben abseits aller Zivilisation passt auf Dauer jedoch nicht allen Farmbewohnern. Was als Unmut anfängt, schwelt bald zur flammenden Revolution hoch. Nicht nur beginnen die auf der Farm lebenden Tiere sich zu bewaffnen, sie bekommen auch noch Unterstützung von menschlichen Fables wie Goldlöckchen.
Doch könnte eine blutige Revolution auf der Farm nicht nur für das Leben der menschlichen Fables ernste Konsequenzen haben. Auch die jahrhundertelange Geheimhaltung der Fables wäre in Gefahr. Da Bigby-Wolf in der Vergangenheit häufig versucht hat, Bewohner der Farm, wie die drei kleinen Schweinchen, zu töten, darf er die Farm nicht betreten. So liegt es an Snow White, der Revolution auf den Grund zu gehen.
Geschriebenes und Gezeichnetes
Wie schon im ersten Band, weiß Autor Bill Willingham mit seinen Texten zu begeistern. Den Wechsel vom Mord-Mysterium des ersten Bandes zum Verschwörungsthriller dieses Bandes, schafft er gekonnt. Auch bei diesem Genreübergang innerhalb der Reihe, könnten sich andere Autoren durchaus das ein oder andere abschauen. Der Umgang mit ernsten Themen wie der Mordermittlung im ersten Band oder der blutigen Revolution in dieser Ausgabe, trägt viel dazu bei, Fables von anderen Comics abzuheben. Dadurch kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Fables definitiv kein Comic für Kinder ist. Auch wenn man aufgrund der Märchenthematik durchaus davon ausgehen könnte.
Diesmal stammen die Zeichnungen vom Briten Mark Buckingham (The Sandman, Hellblazer), der sich für die Zeichnungen eines großen Teils der Serie verantwortlich zeigt. Der recht realistische Stil trägt zusammen mit der recht blassen Kolorierung schon wie im ersten Band dazu bei, einen seriösen Eindruck zu erzeugen. Dies sorgt auch optisch dafür, dass Fables zwischen anderen Comics heraussticht.
Fazit – Fables Volume 2: Animal Farm
Wieder tut sich Bill Willingham als Comic-Autor der Extraklasse hervor und zeigt, dass die diversen Eisner-Awards für Fables nicht von ungefähr kommen. Die erwachsene Thematik und spannende Geschichte werden durch die realistischen Zeichungen wunderschön untermalt. Wem schon der erste Band zugesagt hat, der darf auch die Fortsetzung der Abenteuer von Bigby, Snow und Co nicht verpassen.
Hier findet ihr die deutsche Ausgabe „Fables 2: Farm der Tiere“ bei Panini.
Bildquelle(n): DC Vertigo/Panini