Rick ist als Anführer bezwungen worden und nun ein gebrochener Mann. So tut er zumindest zum Ende von The Walking Dead Band 17: Fürchte dich nicht, als er den Gefangenen Dwight ziehen und jenen von Jesus verfolgen lässt.
The Walking Dead Band 18: Grenzen
Jesus befindet sich auf der Verfolgung und erreicht schließlich eine Art Vorposten der feindlichen Erlöser. Ihm gelingt es jedoch nicht, dabei unbemerkt zu bleiben und wird kurzerhand gefasst. Er wird zu Negan in seinem Hauptquarter, dem „Sanctuary“, gebracht. Ehe er bei Negan angelangt ist, gelingt ihm jedoch die Flucht. Zur selben Zeit stattet Negan höchstpersönlich Rick in Alexandria einen Besuch ab, um die ihm zustehenden Vorräte einzusammeln – die Hälfte von Allem. Darunter fallen unter Entsetzen der Gruppe auch sämtliche medizinische Betäubungsmittel. Carl gelingt es unterdessen, sich schwerbewaffnet in einem von Negans Fahrzeugen zu verstecken und schleust sich selber in Sanctuary ein.
Dort tötet er einige von Negans Männer, was den Anführer der Erlöser in Staunen versetzt. Er ist beeindruckt von Carl, führt ihn herum und zeigt ihm, wie sein System funktioniert. Dabei kommt ans Tageslicht, dass sich Negan eine Art Harem mit Frauen unterhält, die ein Leben mit harter Arbeit gegen sexuelle Unterwerfung eingetauscht haben. Wer gegen die von ihm aufgestellten Regeln verstößt, wird mit aller Härte und voller Brutalität bestraft. Ein Mann, der mit einer von Negans Frauen zusammen war, dient hierbei als Anschauungsobjekt. Vor Carls Augen bearbeitet Negan sein Gesicht mit einem glühenden Bügeleisen. Er betont mehrfach, dass ihm das System dieser Bestrafung und die Form der Bestrafungen eigentlich missfällt, er aber keine andere Möglichkeit sieht, dass seine Regeln eingehalten werden.
Er bringt Carl unversehrt zurück zu Rick, was Rick beweisen soll, dass Negan – sofern man kooperiert – auch umgänglich und ein netter Kerl sein kann. Das steht im völligen Kontrast zu Glenns Ermordung, die darstellen sollte, was geschieht, wenn man nicht kooperativ ist. Wenig später kehrt Jesus wieder zurück und liefert Rick wichtige Informationen über Sanctuary. Darüber hinaus schlägt er Rick vor, sich mit einem gewissen Ezekiel zu treffen. Dieser soll ein König eines sich in der Nähe befindlichen „Königreiches“ sein. Sie machen sich auf den Weg und entdecken das Königreich – eine alte, befestigte Schule, die als Basis dient. Sie machen die Bekanntschaft mit Ezekiel und seinem Tiger Shiva. Außerdem taucht plötzlich Dwight auf, der Rick erklärt, dass er sich dem Widerstand gegen Negan anschließen wolle, da er ebenfalls von Negan mit dem Bügeleisen bestraft wurde und Negan sich zudem seine Frau als „Gefährtin“ aneignete.
Verkostung
Erneut zeigt uns The Walking Dead auch in Band 18: Grenzen, was es heißt, Atmosphäre aufzubauen. Unglaublich schicke Zeichnungen sorgen wieder einmal für großartige Momente, die Spannung, aber eben auch andere Emotionen aufbauen können – und auch tun. Da hier der Punkt erreicht ist, an dem wir mit der The Walking Dead Streuner-Küche an der AMC TV-Serie vorbeigezogen sind, fällt ein Vergleich zur Fernsehserie folglich weg.
Wir sind vom 18. Menü der The Walking Dead Streuner-Küche erneut sehr unterhalten und durch und durch gut beköstigt worden. Dabei muss erwähnt werden, wie gut ein Bösewicht wie Negan entwickelt und dargestellt werden kann. Baut man im ersten Moment tiefe Hassgefühle auf, so empfindet man im nächsten Moment eine ganz ekelhafte und merkwürdige Sympathie, was wir so noch nicht oft erlebt haben. Rick verliert in Band 18 hingegen etwas an Durchsetzungskraft und damit auch an Präsenz. Da dies aber zu seinem Plan gehört, sei ihm das verziehen.
Allein die Tatsache, dass man als Leser zu diesem Zeitpunkt bereits weiß, dass Rick seine Gebrochenheit nur vortäuscht, baut einen Spannungsbogen auf, der mindestens bis in den nächsten Band reicht. Dabei hoffen wir natürlich, dass das Ende dieses Spannungsbogens noch nicht erreicht ist. Mit Ezekiel ist nach Jesus erneut ein Charakter hinzugekommen, der einen gewissen Coolness-Faktor mit sich bringt – vor allem durch Tiger Shiva. Wir freuen uns schon darauf, Shiva bald in Action zu sehen und können diesen hoffentlich eintretenden Moment kaum erwarten.
Julian Elison
Bildquelle(n): Cross Cult c/o Amigo Grafik GbR
