Rick Grimes wird in The Walking Dead Band 16: Eine größere Welt zum Handeln gezwungen, da die Vorräte in Alexandria sich dem Ende neigen. Nachdem Jesus aufgetaucht ist und von der Anhöhe berichtete, machten sich Rick und seine Kameraden auf den Weg zu diesem ominösen Ort. Dort wollen sie einen Handel ausmachen. Doch dieser sollte folgenreich für Alexandria werden.
The Walking Dead Band 17: Fürchte dich nicht
Die Gruppe um Rick Grimes befindet sich auf dem Rückweg von der Anhöhe. Im Gepäck haben sie einen Deal mit Gregory, der ihnen Vorräte verspricht. Die Bedingung: Sie müssen sich um die feindselige Gruppe namens „Erlöser“ kümmern. Es kommt zu einer ersten Begegnung mit einer kleineren Gruppe der Erlöser. Sie fordern Rick dazu auf, ihnen sein komplettes Hab und Gut zu übergeben. Ricks Antwort sind mehrere Schüsse. Der einzige Überlebende dieses Schusswechsels soll dem Anführer der Erlöser, Negan, eine Botschaft überbringen. Er muss sich unterwerfen und Rick fürchtet sich nicht vor ihm. Zurück in Alexandria erzählt Maggie ihrem Ehemann Glenn, dass sie von ihm schwanger ist. Rick hingegen bandelt mit Andrea an. Im nächsten Moment begeben sich Abraham und sein Begleiter Eugene auf die Suche nach einer Munitionsfabrik, da im Fall einer Verteidigung fehlende Munition kritisch wäre. Beide laufen direkt in eine Falle der Erlöser und Abraham wird von einem Armbrustbolzen tödlich am Kopf getroffen. Mit Eugene als Druckmittel wollen die Erlöser Ricks Vorräte einfordern, was wiederum in einem Schusswechsel vor den Zäunen Alexandrias endet. Mittlerweile breitet sich die Angst in der Gemeinde aus. Niemand fühlt sich mehr sicher. Glenn möchte Maggie und das Kind schützen und schlägt vor, auf die Anhöhe zu ziehen, da dort ein Arzt lebt. Mit Rick, Carl, Sophia und Heath im Schlepptau, begeben sich Maggie und Glenn nun in Richtung Anhöhe. Auf dem Weg dorthin geraten sie erneut in einen Hinterhalt und werden von Negans Erlösern festgehalten.
Negan höchstpersönlich zeigt sich und ist zutiefst verärgert über die Verluste unter seinen Männern. Er will Rick und seiner Gruppe eine Lektion erteilen, damit klar wird, wer das Sagen hat. Er erschlägt Glenn mit seinem mit Stacheldraht umwickelten Baseballschläger „Lucille“ vor den Augen der Gruppe – und seiner Frau Maggie. Auf der Anhöhe angekommen wird Glenns Leiche begraben. Maggie und Sophia bleiben zunächst dort. Als der Rest der Gruppe wieder in Alexandria eintrifft, erfährt Rick, dass in der Zwischenzeit eine 50 Mann starke Gruppe der Erlöser die Gemeinde angegriffen hat und nach kurzer Zeit unverrichteter Dinge wieder abgezogen ist. Dabei wurde Dwight, ein ranghohes Mitglied der Erlöser, gefangen genommen. Rick merkt, dass er gegen Negans Macht nichts auszusetzen hat und beschließt, Dwight laufen zu lassen und sich Negans Willen zu beugen. Jesus wird allerdings damit beauftragt, sich heimlich an Dwights Fersen zu heften, um die Erlöser auszuspionieren.
Verkostung
Was uns Charlie Adlard und Cliff Rathburn in The Walking Dead und im Speziellen in Band 17: Fürchte dich nicht ein ums andere Mal präsentieren, erstaunt uns. Nach wie vor. Immer noch. Und immer wieder. Charakterzüge und Mimik werden unglaublich gut eingefangen. Und mit Naturzeichnungen, vor allem auf ganzseitigen Illustrationen, brauchen wir gar nicht erst anfangen – diese sind wie immer grandios gelungen und bescheren uns das, wofür The Walking Dead lebt und wofür wir das Zombie-Epos lieben: Atmosphäre ohne Ende.
Dabei sind die Unterschiede zur The Walking Dead TV-Serie auch im 17. Band eher gering gehalten und beruhen fast ausschließlich auf den fehlenden Charakteren, da solche wie Daryl Dixon im Comic nicht existieren. In der Serie trifft Denise das Schicksal des Armbrustbolzens – und das mit geringeren Folgen für die Gruppe, da Denise hier nicht als Druckmittel benutzt wird. In der Fernsehserie wurden dafür Szenen hinzugefügt, die das Aufeinandertreffen mit Negan deutlich spannender aussehen lassen: Nachdem sich Rick und die kleine Gruppe auf die Suche nach den Erlösern (dort „Saviours“) macht, wird ihnen in einem Psycho-Spiel, das einer Katz-und-Maus-Jagd ähnelt, mehrere Male der Weg auf der Straße abgeschnitten, bis sie schließlich auf Negan treffen.
The Walking Dead Band 17: Fürchte dich nicht ist darüber hinaus ein besonderer Band. Mitten im Band endet nämlich die 6. Staffel der TV-Serie, in welcher man bislang nur rätseln kann, wen Negan mit seiner Lucille erschlägt. Ist es Glenn, ganz wie im Comic? Oder ist es doch jemand völlig anderes? Die Erlöser wurden jedenfalls extrem gut getroffen und auch Jeffrey Dean Morgan repräsentiert den kühlen Bösewicht, der stets einen Schalk im Nacken trägt, unheimlich gut.
Mit dem 17. Gericht unserer The Walking Dead Streuner-Küche wurde uns nicht bloß flau im Magen. Ein breites Gefühl von anhaltender Übelkeit wurde immer stärker. Zunächst angetrieben von der tief sitzenden Furcht in jedem einzelnen Charakter, später durch das Miterleben von Ricks Gedankengängen. Macht es Sinn, gegen diesen Negan anzukämpfen? Als es Glenn schließlich erwischt, saß uns der Moment wie ein Stein im Magen. Uns gefiel, wie Negan als Antagonist dennoch Sympathien wecken kann – durch seine lockere Art und die Sprüche, mit denen man nicht rechnet. Eine ganz merkwürdige, aber interessante Kombination. Darüber hinaus ist es wieder Jesus, auf den unsere ganzen Hoffnungen am Schluss von The Walking Dead Band 17: Fürchte dich nicht gesetzt werden – ein tolles Ende, ein unglaublicher Band. Wir brauchen dringend mehr.
Julian Elison
Bildquelle(n): Cross Cult c/o Amigo Grafik GbR