Es wird allmählich chaotisch hinter den Mauern Alexandrias. Nachdem in The Walking Dead Band 15: Dein Wille geschehe Nicholas auf Glenn losging, weil dieser mehr und mehr zu glauben begann, dass Rick die Herrschaft der Stadt an sich reißen wollen würde, bahnen sich viel weitreichendere Probleme an, als diverse Unstimmigkeiten.
The Walking Dead Band 16: Eine größere Welt
Zwischen Carl und seinem Vater Rick herrscht ein angespanntes Verhältnis. Während sich Rick immerzu um den nach wie vor verletzten Carl sorgt, versucht dieser immer zwanghafter erwachsen zu werden und sich von den väterlichen Sorgen abzuschirmen. Doch das geschieht mit nur wenig Erfolg. Carls zerstörtes Auge verheilt nur langsam und er hat große Probleme mit der nun vorherrschenden Behinderung. Mittlerweile ist der Winter eingetroffen und die Vorräte in Alexandria sind erschreckend gering. Abraham und Michonne begeben sich unterdessen erstmals gemeinsam auf eine Erkundungstour. Dabei begegnen sie einem mysteriösen Fremden, der Alexandria eine Nacht zuvor bereits aus der Ferne beobachtete. Dieser Fremde ist kein Geringerer als Paul Monroe – Jesus.
Nach einem kurzen Geplänkel mit den beiden überredet er sie, ihn zu Rick zu führen. Dort angekommen berichtet Jesus, dass er aus einer anderen, entfernten Siedlung kommt. Sein Anliegen sind Handelsbeziehungen. Rick ist misstrauisch und glaubt Jesus nicht. Dennoch machen sich Rick und weitere Gruppenmitglieder gemeinsam mit Jesus auf den Weg, um die „Anhöhe“ zu erreichen. Nachdem die Gruppe den fremden, gut gesicherten Ort erreicht hat, erfährt Rick, dass die Einwohner von einer Gruppe terrorisiert wird – die „Erlöser“. Sie müssen große Teile ihrer Vorräte abgeben und werden als Gegenleistung von ihren Gewalttaten verschont. Da Rick über die Notsituation in Alexandria Bescheid weiß, bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit Gregory, dem Anführer der Anhöhe, einen Deal zu beschließen. Rick und seine Leute kümmern sich um die fremde Gruppe, wofür sie als Gegenleistung Vorräte für den Winter in Alexandria bekommen.
Verkostung
In The Walking Dead Band 16: Eine größere Welt ist der Name wortwörtlich Programm. Charlie Adlard und Cliff Rathburn haben mal wieder in die Trickkiste gegriffen und uns wunderschöne Illustrationen beschert. Wieder einmal sind es vor allem die ganzseitigen Zeichnungen, die besonders hervorstechen und durch hervorragende Strukturen sowie schöne Schattierungen auffallen.
Im Vergleich zur The Walking Dead TV-Serie existieren in Band 16: Eine größere Welt kaum Unstimmigkeiten oder Unterschiede. Dort waren es Rick und Daryl, welche erstmals auf Jesus stießen. Auch die Art und Weise, auf die Jesus zusammen mit Rick und den anderen erstmals die „Anhöhe“ erreicht, unterscheidet sich nur im Hinblick auf Kleinigkeiten. Dabei ist interessant, dass die „Anhöhe“ in der Fernsehserie den englischen Namen „Hilltop“ beibehalten hat und die „Erlöser“ dort ebenfalls den englischen Namen „Saviors“ tragen. Will man hier etwa durch Anglizismen moderner wirken? Das ist jedenfalls das erste Mal, dass sich Namen in der TV-Serie vom The Walking Dead Comic unterscheiden.
Das 16. Menü unserer The Walking Dead Streuner-Küche befasst sich voll und ganz mit Neuigkeiten. Dabei waren wir mit großem Hunger zugange und wurden nicht enttäuscht. Mit Jesus hat es endlich ein neuer Charakter in das TWD-Quartett geschafft, der direkt von Beginn an viel Sympathie mit sich bringt. Und das, obwohl dieser so mysteriös und gefährlich ist – oder vielleicht auch gerade deswegen. Wir waren von seinen Nahkampffähigkeiten und den kurzen Jumpkick-Einlagen hellauf begeistert. Jesus ist definitiv eine Person, die in einer möglichen Top-5-Liste der coolsten, interessantesten oder sympathischsten Figuren aus The Walking Dead ihren Platz finden würde. Das selbe gilt im Übrigen auch für den ultimativen Bösewicht Negan, welcher in Band 16 bereits eingeführt wird. Mit dem Vorwissen der Fernsehserie können wir uns also nur freuen. Und wie wir uns freuen!
Julian Elison
Bildquelle(n): Cross Cult c/o Amigo Grafik GbR