Xavier Dorison versetzt den Leser in seinem aktuellen Werk Der Waffenmeister ins Frankreich des 16. Jahrhunderts. Er bedient sich dabei einer historischen Grundlage und erzählt die fiktive Geschichte des ehemaligen Waffenmeisters des Königs Franz I., Hans Stalhoffer.
Ein Duell auf Leben und Tod
Am Anfang des Buches kämpft der noch amtierende Waffenmeister Hans Stalhoffer gegen Graf de Maleztraza um sein Amt. Der Graf ist mit einem Rapier ausgerüstet, welches für Hans eine verhasste Waffe darstellt. Dennoch endet der Kampf in einer Pattsituation, in der sich beide lebensgefährlich verletzen. Allerdings überstehen sie ihre Wunden, woraufhin Hans sein Amt niederlegt und den wütenden Maleztraza, sowie den Königshof hinter sich lässt.
Vier Jahre später tauchen die Hugenotten auf, welche für unruhige Zeiten sorgen. Auch der ehemalige Arzt von Hans, Gauvin de Bréme, zählt zu diesen und sucht nun den gebrochenen Stalhoffer in seiner neuen Behausung auf. Er selbst wohnt mittlerweile an der Schweizer Grenze und verdient sich sein Gold durch das Eintreiben von Schulden. Gauvin bittet Hans, ihn und seinen Begleiter Casper sicher über den Gabriels-Pass zuführen. Doch ungefährlich ist diese Bitte nicht gerade, denn Gauvin möchte in Genf eine französische Version der Bibel drucken. Deshalb wird er verfolgt und ist dringend auf Stalhoffers Hilfe angewiesen. Der Verfolger ist kein geringerer als Maleztraza, welcher allerdings seine eigenen Ziele verfolgt und auf die Rache gegen Stalhoffer aus ist.
Spannende Verfolgungsjagd mit Überraschungen
Der Waffenmeister liest sich sehr flüssig und schafft es schon auf den ersten Seiten den Leser zu fesseln. Der Protagonist selber ist gut durchdacht und seine Handlungen sind nachvollziehbar. Dieser Apsekt sorgt dafür, dass man ohne Pause mitfiebert. Auch die Dialoge wirken für die Zeit authentisch und gut rübergebracht.
Als Zeichner fungiert Jöel Parnotte, welcher ebenfalls eine sehr gute Arbeit in diesem Band geleistet hat. Gerade die Hintergründe wirken sehr stark und geben jeder Seite eine atmosphärische Dichte. Außerdem ist der generelle Zeichenstil stark realistisch gehalten und weiß zu überzeugen. Durch alle Seiten zieht sich ein düsterer Faden, welcher zur Erzählung wie die Faust aufs Auge passt. Alles in allem eine zeichnerische Glanzleistung von Parnotte.
Fazit – Der Waffenmeister
In diesem Band hat Dorison es geschafft, in einem historisch großen Ereignis seine eigene kleine Nebengeschichte einzubauen, welche durch ihre Realitätsnähe spannend bis zum Schluss bleibt. Für Freunde der klassischen Fantasy und Historien-Comics ein absolutes Muss. Doch auch Leute die auf nervenaufreibende Rache- und Verfolgungsgeschichten stehen, sollten denWaffenmeister zumindest in Erwägung ziehen.
Den Band erhaltet ihr auf der Seite vom Splitter Verlag.
Bildquelle(n): Splitter Verlag