Das Raumschiff geklaut, die Familie entzweit. Der fünfte Band von Saga erzählt die Geschichte von Marko, Alana und Hazel weiter und spendiert uns Drachen, Sex und einen ausschweifenden Drogentrip.
Ein Druckmittel namens Hazel
Man könnte schnell denken, dass sich so langsam Abnutzungserscheinungen breitmachen. Es ist immerhin schon der fünfte Band von Saga. Wir haben Raumschiffe aus Holz, menstruierende Walrösser und Roboter-Prinzen gesehen. Was soll jetzt noch kommen? Was soll uns jetzt noch überraschen?
Es kommt noch so einiges! Es wird noch so einiger überrascht. Wir begegnen Drachen, wir erleben einen Drogentrip mit und wir erfahren auf blutige Weise, was eine Mutter bereit ist, für ihr Kind zu tun. Wir erinnern uns: Alana und Hazel wurden von einem Roboter namens Dengo gekidnappt. Sein Plan: Hazel an eine Terrororganisation zu verschenken und im Gegenzug Mitglied ihrer Gruppe zu werden. Hazel ist für diese Organisation von besonderem Wert, da sie als Druckmittel gegen die verfeindeten Planeten eingesetzt werden kann. Alana setzt natürlich alles daran, um dies zu verhindern.
Auf einen ganz anderen Planeten versuchen in der Zwischenzeit Gwendolyn und ihre Gefährten das Sperma von Drachen zu bekommen. Ja, richtig gelesen. Sie brauchen das Sperma von Drachen. Dies ist das einzige Heilmittel, das den Willen (Wir erinnern uns: Der Kopfgeldjäger der im Koma liegt) retten kann.
Im dritten Handlungsstrang folgen wir Marko. Der wiederum Alana und Hazel auf der Spur ist. Und was macht man, wenn man verzweifelt, hoffnungslos und gestresst ist, weil einem das Kind gestohlen wurde? Man bittet den Drogendealer auf dem Schiff um einen Drogentrip. Dieser zeigt Wirkung und konfrontiert Marko mit seinen schlimmsten Ängsten.
Saga: Mehr Fallhöhe statt mehr Action
Was mir niemals Angst macht, ist die Qualität von Saga. Wieder einmal überzeugt mich die Geschichte und die Dialoge. Im nun schon fünften Band fährt die Action merklich runter. Dadurch bekommen die Charaktere größeren Raum und offenbaren dadurch neue Facetten. Wir erfahren mehr über Marko und seine Ängste als jungen Vater, mehr über Sophie und ihre Schuldgefühle und mehr über Alana und ihre Angst, als Mutter zu versagen. Das alles steigerte die emotionale Fallhöhe und lässt jede Wendung zur Zerreißprobe für die Nerven werden. Abermals kann ich kaum abwarten, den nächsten Band zu lesen. Saga ist und bleibt ein Ausnahmewerk!