Scott Snyder hat schon mit seiner Interpretation von Batman bewiesen, dass er ein Genie seines Faches ist. Bei seinem neusten Werk arbeitete er mit niemand geringeren als Jock zusammen. Was dabei herauskam, ist ein Horror-Comic aller erster Güte, namens Wytches.
Verpfändet ist verpfändet
Wieviel ist ein Menschenleben wert? Was ist man bereit, für seine persönlichen Begierden zu opfern? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Scott Snyder in seinem neusten Werk.
Aber erst einmal zur Geschichte. Sailor Rooks ist ein junges Mädchen, dessen Teenager-Zeit gerade erst begonnen hat. Wie Viele in ihrem Alter hat sie leider mit Mobbing zu kämpfen, das bei ihr leider extreme Züge annimmt. Morddrohungen und seelische Folter sind da erst der Anfang. Bis eines Tages die Verantwortliche für das Mobbing plötzlich verschwindet. Sailor wird damit zu Unrecht in Verbindung gebracht und stürzt in ein Loch aus Depressionen und Selbstzweifel. Ihre Eltern versuchen ihr einen Neunanfang zu ermöglichen und ziehen mit ihr in ein verschlafenes Städtchen in New Hampshire. Doch der Vergangenheit kann man nicht entkommen, genauso wie den Wesen, die wirklich für das Verschwinden des Mädchens verantwortlich waren. Wesen aus dem Wald, uralt und erbarmungslos. Warum es kein Zufall ist, dass diese unter dem neuen Wohnort leben und was der Spruch “Verpfändet ist verpfändet” zu bedeuten hat, werdet ihr nur erfahren, wenn ihr Wytches lest.
Wytches: So gut war Hexenhorror noch nie
Ich falle auch gleich mit der Tür ins Haus. Wytches lässt einem das Blut in den Adern gefrieren und begeistert bis zur letzten Seite. Ich kaufe mittlerweile alles von Scott Snyder. Wieso? Weil er einfach ein Garant für gute Geschichten, liebevolle Charaktere und spannende Wendungen ist. Nun hat er sich noch mit Außnahmekünstler Jock zusammen getan. Dieser erlangte Bekanntheit durch seine Arbeit an Judge Dredd und Savage Wolverine. Mit Wytches haben sie hier ein Horror-Meisterwerk erschaffen, dass ich so noch nie gesehen und gelesen habe. Die Geschichte ist wendungsreich und spannend erzählt, die Zeichnungen sind düster und bedrückend. So wie es in einem Horror-Comic sein muss. Sogar die Filmindustrie hat schon ein Auge auf dieses Werk geworfen. Die Produktionsfirma von Brad Pitt, Plan B Entertainment, wird uns diesen Sprechblasen-Horror in die Kinos bringen. Niemand sollte diesen Comic auslassen, ob Horror-Fan oder nicht.
Hier geht es zur Offiziellen Homepage vom Splitter-Verlag
Ein Review von Stefan Ernst