Wenn Brian K. Vaughan nicht gerade an Saga arbeitet (womit er bitte niemals aufhören soll), bringt er uns Werke wie We Stand On Guard ins heimische Comic-Regal. Nicht weniger fesselnd und nicht weniger spannend, versetzt uns dieser Comic in eine dystopische Kriegszukunft.
Freiheitskämpfe auf amerikanischen Boden
Die Welt geht vor die Hunde. Aufgrund der fortschreitenden globalen Erwärmung gehen die Wasservorräte der USA zur Neige. Also machen die Amerikaner das, was sie immer machen, wenn ihnen etwas fehlt: Sie holen es sich von anderen, wenn es sein muss, auch mit Gewalt. So marschieren die USA in Kanada ein und besetzen das Land.
Unsere Hauptfigur heißt Amber. Wir lernen sie als Kind kennen und wie sie den Erstschlag der Amerikaner miterlebt hat. Bei diesem Anschlag sind ihre Eltern ums Leben gekommen. Über 10 Jahre sind seit dem vergangen. Auf der Suche nach Nahrung streift sie allein durch die verschneiten Wälder Kanadas. Hier trifft sie auf eine kanadische Rebellentruppe, welche sie sich kurzerhand anschließt.
Der Weg von Amber wird bis zu diesem Punkt in Rückblenden erzählt. Wie schon bei Saga, wirken diese sehr passend und tragen stark zur Charakterisierung bei. Wenn wir am Anfang Taten nur schwer nachvollziehen konnten, werden diese, mit späteren Rückblenden, immer eindeutiger und nachvollziehbarer. Ein gut gewähltes Stilmittel. Ambers Eintritt in die Rebellentruppe bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Kurze Zeit später gibt es einen Angriff und Amber muss beweisen, aus welchem kanadischen Holz sie geschnitzt ist. Dass dieser Angriff weitreichende und Kriegsentscheidende Folgen haben wird, weiß zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Ach ja! Habe ich schon erwähnt, dass es riesige Roboter gibt?
We Stand On Guard: Kein Krieg ohne Roboter
Brian K. Vaughan steht für Qualität. Saga ist ein Ausnahmewerk und schon Y: The Last Man konnte viele Menschen begeistern. Nun bringt uns Vaughan zusammen mit Steve Skroace ein kompromissloses und mitreißendes Kriegsdrama. Hier gibt es keine großen Reden, keinen Gewinner und keine Helden die am Ende siegreich auf dem Schlachtfeld stehen. Es wird die harte Realität eines Krieges gezeigt, der auf beiden Seiten nur Tod und Verderben bringt. Gespickt mit vielen kleinen visuellen Highlights und jeder Menge Technik, ist We Stand On Guard jedem zu empfehlen, der auf Kriegsdrama, Mechs oder auf Brian K. Vaughan steht.
Offizielle Homepage von Cross Cult
Ein Review von Stefan Ernst