Der zweite Band von Lazarus, geschaffen von Autor Greg Rucka und Zeichner Michael Lark, verleiht der Welt deutliche mehr Tiefe und emotionale Wucht.
Der Treck der Verlierer
Die Geschichte setzt nicht, wie zu erwarten wäre, direkt nach den Geschehnissen des ersten Bandes an, sondern wirft uns zurück in die Kindheit unserer Protagonistin Eve alias Forever. Wir Erfahren mehr über ihre harte Ausbildung in der Kindheit und was sie ertragen musste, um der Lazarus der Familie zu werden. Im zweiten Handlungsstrang folgen wir einer Familie, die, aufgrund einer Überschwemmung auf dem Land, alles verloren hat. Ihre einzige Möglichkeit zu überleben ist es, sich durch die gefährlichen Badlands zu schlagen und an einer Auswahlveranstaltung teilzunehmen, in der sie womöglich für die Familie Carlyle arbeiten dürfen.
In der gleichen Zeit muss sich Eve mit einer potenziellen Terroristin rumschlagen, die zu einer Terrorzelle gehört. Die Terrorzelle plant einen Anschlag. Wie sich herausstellt, ist das Anschlagsziel die Auswahlveranstaltung, an dem bis zu 100 000 Menschen teilnehmen und dessen Veranstalter Stephen Carlyle ist – Sohn des Familienoberhauptes und Bruder von Eve. Dieser ist wahrscheinlich auch das Hauptziel des Anschlages.
Im letzten Kapitel kreuzen sich die Wege unserer Familie vom Land und die von Eve. Kann der Bombenanschlag verhindert werden? Was ist in Eves Kindheit passiert und besteht die geschundene Familie die Auswahlprüfung? Für die Antwort dieser Fragen müsst ihr Lazarus Band 2 lesen.
Emotionale Tiefe statt Gemetzel
Im zweiten Band von Lazarus steigen wir tiefer in die Charakterisierung ein. Greg Rucka verschafft uns einen Einblick in die Kindheit von Eve und erzählt uns mehr über die Beziehung zu ihrem Vater und warum ein Lazarus keine Emotionen haben sollte. Dabei kommen wir unserer Hauptprotagonistin näher, denn je und begleiten sie durch das Leiden ihrer Kindheit.
Ich glaube, Greg Rucka fährt bewusst die Action ein wenig herunter. Es wird weniger gekämpft und weniger gemetzelt. Stattdessen bekommen wir mehr Charakterisierung, mehr Hintergrundinformation und mehr emotionale Tiefe. Natürlich geht es auch nicht ganz ohne Action und diese ist, wie gewohnt, ausgezeichnet gestaltet. Der zweite Band ist eine logische sowie nötige Fortsetzung, um der Geschichte und der Welt mehr Kontur zu geben. Ich bin gespannt, wie es mit Eve weiter geht und ob sie den wahren Grund ihrer Existenz auf den Grund gehen kann.
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Ein Review von Stefan Ernst