Nach einem gelungenen ersten Band fährt Drifter Band 2 einen Gang zurück und überrascht mit spannenden Dialogen und immer noch herausragenden Zeichnungen von Nic Klein.
Ein Road Trip mit Monstern
Nach den Ereignissen im ersten Band von Drifter sieht sich unser Protagonist Abram vor einer Weggabelung. Was nun? Weiter im Camp verharren? Einen Job annehmen und „normal“ weiterleben oder den Geheimnissen seines Absturzes auf den Grund gehen? Natürlich entscheidet er sich für letzteres. Sein Ziel ist es, sein Schiff zu finden, mit dem er auf diesen Planeten abgestürzt ist. Schnell hat er einen kleinen Einsatztrupp zusammengestellt. Eine bunte Mischung aus Leuten die alle eigene Ziele mit diesem Road Trip verfolgen. Forscherdrang, Reichtum oder schlicht eine Möglichkeit aus dem alten leben auszubrechen, sind hier die Motivationen. Der Road Trip führt sie weit weg vom Camp, in eine Gegend, wo keiner von ihnen je zuvor war. In ein Gebiet wo ihnen Lebewesen begegnen, die sie sich nie hätten vorstellen können. Lebewesen, die auch nicht zögern, das Schiff mit denen sie unterwegs sind, kurzerhand anzugreifen und unsere Truppe zum Absturz zu zwingen. Es ist wahrscheinlich Zufall, dass sie in der Nähe ihres Zieles abgestürzt sind (Wer an Zufälle glaubt).
Sie stehen also vor dem Schiff mit dem Abram abgestürzt ist. Schnell stellt sich heraus, dass sie hier nicht allein sind. Auf wen sie hier treffen und was das für Folgen hat, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Es sei nur so viel gesagt: Am Ende steht wieder ein riesiger Cliffhanger, der Lust auf Band 3 macht.
Drifter (Band2): Kunst über Inhalt ?
Wie zu erwarten, sind die Zeichnungen und Farbgebung auf den Seiten eine Augenweide. Detailreich und atmosphärisch verweile ich sehr lange auf den Seiten und ertappe mich dabei, wie ich auch mal zurück blättre und mir Szenen noch einmal anschaue. Das sind auch die großen Stärken von Drifter. Während die Geschichte an manchen Stellen sehr zäh ist und schwer ins Rollen kommt, kann der Zeichenstil auf jeder Seite begeistern. Ein typischer Fall von „style over substance“. Wer kein Problem damit hat, dass die Geschichte manchmal dem Zeichenstil weichen muss, wie bei einem Nicolas Winding Refn-Film, der sollte zugreifen und sich in die Welt von Drifter ziehen lassen.
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Eine Review von Stefan Ernst
Bildquelle(n): Cross Cult c/o Amigo Grafik GbR