Wer hat als Kind nicht davon geträumt, auf irgendeine Art und Weise in eine fantastische Welt voller Abenteuer und eigenartiger Kreaturen zu gelangen? Wie in Filmen, Videospielen und Comics Monster zu bekämpfen? Birthright greift genau diesen Traum vieler Kinder auf und spinnt den Gedanken nicht nur weiter, sondern wirft auch einen Blick darauf, was während der Abenteuer zuhause passiert.
Heimkehr mit Folgen
Birthright erzählt die Geschichte des Jungen Mikey Rhodes, der eines Tages beim Ballspielen mit seinem Vater verschwindet. Ein Jahr später ist die Familie seiner Eltern zerstört und sein Vater steht unter Verdacht, ihn getötet zu haben. Doch plötzlich taucht jemand auf, der behauptet, Mikey zu sein. Jedoch ist es kein Kind, sondern ein muskulöser, schwer bewaffneter Mann, der angibt, eine vom Schicksal bestimmte Reise durchlebt zu haben.
Nicht nur will der Hüne im Conan-Kostüm Mikey sein, er erzählt außerdem Geschichten aus einem magischen Land namens Terrenos. Dort habe er sein Leben damit verbracht, einen grausamen Tyrannen zu bekämpfen und schlussendlich zu besiegen. Nun ist er zurückgekehrt, um auch diese Welt vor einer drohenden Gefahr zu beschützen. Doch sind das seine wahren Absichten oder führt der schwer bewaffnete Krieger mehr im Schilde, als er preisgibt?
Familiendrama und martialische Monster
Was mit den Familien passiert, wenn Kinder in Fantasygeschichten in magische Welten entführt werden, wird selten bis nie behandelt. Autor Joshua Williamson (Ghosted, Nailbiter, The Flash) gelingt es, sowohl die fortschreitende Zerrüttung der Familie Rhodes, als auch die Skepsis, bzw. Wiedersehensfreude über den erwachsenen Mikey einzufangen und dem Leser zu erlauben, diese Gefühle zumindest teilweise nachzuvollziehen.
Die Zeichnungen aus der Hand des Brasilianers Andrei Bressan (Batman, Green Lantern: New Guardians, Sword of Sorcery) erwecken die Kreaturen und Schrecken aus Terrenos förmlich zum Leben. Doch nicht nur die Zeichnungen der verschiedenartigen Wesen, sondern auch die Menschen machen einen guten und dynamischen Eindruck. Fans des Zeichenstils von Humberto Ramos (Spider-Man, Champions) werden von Bressans allerdings leicht erwachseneren Stil ebenso angetan sein.
Fazit – Birthright Vol. 1
Band 1 von Birthright erzählt eine unverbrauchte Geschichte und bringt somit etwas frischen Wind ins Fantasy-Genre. Die emotional angeknacksten und doch sympathischen Figuren, und wunderschönen Zeichnungen, sorgen zusammen mit der spannend erzählten Geschichte dafür, Birthright zu einem meiner momentan absoluten Lieblingscomics zu machen.
Hier findet ihr die deutsche Ausgabe „Birthright Band 1: Heimkehr“ beim Cross Cult Verlag.
Bildquelle(n): Image Comics/Cross Cult