Macht euch gefasst: heute erwartet euch ein wahrhaft mörderisches Schauspielvergnügen! No Exit von Haruhi Seta wurde von Carlsen lizensiert und ist seit Kurzem neu auf dem deutschen Mangamarkt. In Japan hat die Horror-/Psychodrama-Reihe bisher neun Bände, ist aber noch nicht abgeschlossen.
Willkommen an der D.A. Academy!
Wenn man im Showbusiness erfolgreich sein will, führt kein Weg an der D.A. Academy vorbei. So gut wie jedes im Rampenlicht stehende Ausnahmetalent ist ein Absolvent dieser Eliteschauspielschule. Jährlich gibt es 50x so viele Bewerber, wie es freie Plätze gibt. Die Aufnahmeprüfung ist sehr streng. Die 15-jährige Yuhi hat 2 Jahre alles gegeben und hart an sich gearbeitet, um ihren Traum von der großen Bühne zu verwirklichen. In diesem Jahr hat sie es endlich geschafft! Sie ist eine von 10 Bewerbern, die in diesem Jahr die Aufnahmeprüfung bestanden haben. Damit geht für sie ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung und wer weiß… vielleicht sieht sie an der D.A. endlich ihren Senpai und ewigen Rivalen wieder, der es vor ihr an die Schule geschafft hat.
‚Tschüss bis zu dem Tag, an dem wir uns wieder sehen!‘ Mit diesem Satz verabschieden sich die 10 glücklickichen Nachwuchstalente von den Reportern, die vor den Schultoren Position bezogen haben. Denn die D.A. hat eine Regel, die immer unter allen Umständen eingehalten wird: alle Schüler müssen die Zeit bis zu ihrem Abschluss auf dem Schulgelände verbringen. Kontakt nach Außen – sei es nun zur Familie oder zu Freunden – ist strengstens untersagt.
„Die Schule ihrer Träume… war ein Gefängnis“
Auf die zusammengewürfelte Gruppe Kinder und Jugendlicher wartet direkt die nächste Überraschung. Kurz nach Betreten des Geländes stellt sich ihnen ihre Dozentin vor und die ist keine geringere als Kasumi Otome, eine liebenswürdige aber strenge, gefeierte junge Schauspielerin, die ihren Abschluss ebenfalls an der D.A. gemacht hat. Die anfängliche Begeisterung der neuen Schüler schlägt allerdings schon bald in blanke Panik um, denn die Eliteakademie ist nicht das, was sie zu sein scheint!
Die erste Stunde beginnt und mit ihr eine Improvisationsübung – jeder Schüler zieht ein Los auf dem ein neuer Name und Charaktermerkmale aufgeführt sind. Diese Rollen müssen sie die nächsten 24 Stunden spielen. Doch das ist nicht alles. Auch ihre Lehrerin hat eine Rolle. Sie ist eine blutrünstige Mörderin, die die Jugendlichen umbringen will. Wenn sie überleben wollen, müssen sie fliehen. Doch ‚No Exit‘ hat sich seinen Namen redlich verdient, denn vom Schulgelände gibt es kein Entkommen! Wer aus der Rolle fällt, wird bestraft!
Ein Schauspiel auf Leben und Tod!
Wie Yuhi später erfährt, gibt es nur zwei Möglichkeiten die D.A. zu verlassen – Abschluss oder Schulverweis. Letzteren gilt es unbedingt zu vermeiden… jedenfalls wenn man an seinem Leben hängt! Die erste Impro soll keineswegs das Ende des Grauens bedeuten. Die übrigen Schüler sind verletzt, verängstigt und können es kaum glauben, das Geschehene überstanden zu haben. Doch schon bereits kurze Zeit später geht der Unterricht weiter – dieses Mal zusammen mit den Schülern des zweiten Jahrgangs. Sie alle haben eine gewisse Anzahl an Herzen, die man nur schwer gewinnt, aber bei einem Regelverstoß sehr schnell verliert. Vergehen werden kollektiv, mit einem Herz Abzug für jeden, bestraft. Hat man keine Leben mehr oder fällt man aus der Rolle, wird man der Schule verwiesen und zu einem dahinsiechenden beinahe Zombie-ähnlichen Schatten seiner selbst zugerichtet.
Im Klassenraum sollen die Schüler des ersten Jahrgangs gemeinsam mit den älteren einen Monat lang ‚einen auf Jugend machen‘, ohne aus ihren zugeteilten Rollen zu fallen. Klingt einfach, nicht wahr? Ist es aber nicht. Denn der zweite Jahrgang hat eine ganz andere Aufgabe: Sie sollen einen Monat lang die jüngeren Schüler so in die Enge treiben, dass sie der Schule verwiesen werden!
No Exit: Fazit
Ich habe den Manga mit nicht gerade großen Erwartungen in die Hand genommen, doch ich wurde positiv überrascht. In Band 1 von No Exit geht es ganz schön rund. Allerdings halten sich viele Aktionen noch im Rahmen. Der Manga ist also auch etwas für Leser mit etwas schwächeren Nerven. Das Konzept und der Gedanke der hinter dem Ganzen steckt, ist nicht schlecht und ich kann das Erscheinen von Bd. 2 kaum erwarten. Wenn auch ihr jetzt neugierig geworden seid, dann holt euch doch direkt den ersten Band der Reihe. Auf euch wartet ein mörderischer Spaß!
Sarah Neuner
Bildquelle(n): Haruhi Seta, Kodansha Ltd., Carlsen Verlag GmbH