Gerade wenn man denkt, dass etwas passiert ist, wird man eines Besseren belehrt: Jede Szene in Naruto Shippuden Staffel 15 bekommt durch eine Rückblende eine Erklärung – auch wenn es keiner bedarf…
Wer gegen wen?
Inhaltlich dreht sich in Staffel 15 alles um den vierten Ninjaweltkrieg. Besser gesagt um Madara Uchiha, der durch das Edo Tensei – ausgeführt von Kabuto Yakushi – wiederbelebt wird. Da sich nun zwei angebliche Madara in den Krieg einmischen, wollen Naruto und Co. herausfinden, wer von den beiden nun der echte Madara ist. Bevor es allerdings Fortschritte im Kampf gibt, werden durch zahlreiche Flashbacks erst die Wesen der Bijuu enthüllt, die eine entscheidende Rolle in dieser Schlacht spielen. Sehr lange scheint es so, dass die fünf Kage sowie auch Naruto und sein Team keine reelle Chance gegen die beiden Männer haben, die sich als Madara ausgeben. Nebenbei kämpfen andere Streitkräfte gegen weitere Tote, die mit dem Edo Tensei wiederbelebt worden.
Währenddessen stehen die Uchiha-Brüder dem Verursacher des Chaos gegenüber und führen einen Kampf gegen Kabuto, bis dieser schließlich durch die Technik von Itachi Uchiha sein Edo Tensei auflösen muss. Obwohl beinahe alle Toten wieder verschwinden, kann Madara nicht gestoppt werden. Schließlich erkennt Kakashi wer wirklich der Mann hinter der Maske ist, der sich die ganze Zeit als Madara ausgegeben hat. Daraufhin folgen weitere Rückblenden, die die Geschichte der Akatsuki zeigt.
Trotz Rückblenden ein Fortschritt?
Einen großen Sprung in der Handlung darf man in der 15. Staffel nicht erwarten – dadurch, dass jede Szene ihre Erklärung aus der Vergangenheit braucht, passiert während einer Folge nicht viel Neues. Dafür werden jedoch einige Hintergründe aufgedeckt, die vorher ungeklärt waren. Für Fans sind die beiden Boxen ein Muss, da die Handlung bedeutend für die gesamte Geschichte ist. Zudem tauchen durch die verworrene Handlung und die verschiedenen Schauplätze enorm viele Charaktere auf, sodass Jeder auf seine Kosten kommt. Die vielen Flashbacks dämmen leider sehr die Spannung, da sich der Zuschauer immer wieder auf einen neuen Plot einlassen muss. Die Offenbarung gegen Ende der Staffel gleicht dies schließlich wieder aus.
Openings und Endings wechseln innerhalb der 28 Folgen des Öfteren und entsprechen dabei den japanischen Originalsongs. Die Synchronisation hat die gewohnte Naruto-Qualität – die Stimmen sind nicht immer unpassend, allerdings werden viele Namen und Begriffe falsch ausgesprochen oder Jutsus wortwörtlich übersetzt. Somit wirken viele Techniken häufig leider lächerlich oder machen im Kontext keinen Sinn.
Graphisch hat die Qualität des Animes in den Jahren ziemlich nachgelassen. Es werden meist nur Kampfdetails zeichnerisch detailliert umgesetzt – die Figuren selbst werden besonders bei Panorama Bildern eher schemenhaft dargestellt. Immerhin entsprechen die Farbintensität und die Animationen einem guten Standard.
Naruto Shippuden Staffel 15 – Das Fazit
Der große Krieg ist in vollem Gange und keiner weiß genau warum – genau das soll in Staffel 15 geändert werden. Ganz ist das nicht gelungen, denn manchmal wirft eine Rückblende mehr Fragen auf, als sie beantwortet – doch die Fronten sind verhärtet und das Bezwingen des Edo Tensei ist ein großer Schritt im Krieg. Wer sich sehr für die Hintergründe der Charaktere und ihren Beziehungen interessiert, wird mit Naruto Shippuden Staffel 15 viel Spaß haben. Die Anderen müssen sich in Geduld üben und einfach das Gesamtpaket genießen.
Hannah Janzen
Bildquelle: KSM Anime