Mit gerade einmal 11 Episoden findet die zweite Staffel Psycho-Pass nach dem 2. Volume ihren Abschluss. Bereits in unserem Ausblick auf das erste Volume hatten wir angemerkt, dass es sich hier zwar um einen grundsoliden und unterhaltsamen Sci-Fi Anime handelt – die Genialität der ersten Staffel jedoch nicht einmal Ansatzweise erreicht wird. Doch was erwartet uns am Ende? In unserem Review gehen wir zusammen mit Akane Tsunemori den grausamen Taten, hinter denen immer die Aussage „What Color?“ steht, auf die Spur.
Ein Feind von vielen
Eines muss man der zweiten Staffel lassen: War es zuvor noch so, dass man sich komplett auf Makishima als zentralen Gegenspieler konzentrierte, weckt diese Staffel nun eine dezentrale Angst. Eine Angst vor Verrat, Intrigen und dem Bösen aus den eigenen Reihen. Zwar gibt es auch hier mit Kamui ein direktes Feindbild – Doch Figuren wie Togane, Shisui, Mika und gewissermaßen natürlich das Sibyl-System selbst, machen es sowohl aus der Sicht Akanes, als auch der des Zuschauers schwer wirklich zu 100% Vertrauen zu können. Tatsächlich erlebt die Serie in ihren letzten Episoden dadurch so etwas wie einen kleinen Aufschwung. So viel sei gesagt ohne euch etwas vorweg nehmen zu wollen: Es ist sowohl für die allgemeine Geschichte, als auch die Tiefe der verschiedenen Charaktere extrem fördernd, wenn sich die Motive Kamuis offenbaren.
Eine Wohltat für Auge und Ohr
Auf technischer Seite gibt es hingegen nichts zu meckern. Zwar haben Production I.G. das Zepter an das Animationsstudio Tatsunoko Production abgegeben, Katsuyuki Motohiro überwachte das Projekt jedoch nach wie vor und stand unterstützend zur Seite. Tatsächlich ist die zweite Staffel optisch – wenn überhaupt- minimal schlechter als der Vorgänger und überzeugt nach wie vor mit ihren sehr detailreichen Zeichnungen und den liebevollen, akribisch ausgearbeiteten Backgrounds. In der deutschen Fassung gibt Julia Stoepel als Akane Tsunemori nochmals alles. Man merkt, dass sie sich die Figur inzwischen komplett einverleibt hat, was sie auch aktuell in „Psycho-Pass: The Movie“ eindrucksvoll unter Beweis stellte. Konrad Bösherz ist als Synchronstimme natürlich großartig, spricht Kamui jedoch eine Spur zu nett. Etwas mehr unterschwelliger Wahnsinn hätte der Figur gutgetan und wäre der japanischen Stimme Ryouhei Kimura gerechter geworden.
Psycho-Pass 2 Vol. 2 – Unser Fazit
Das Opening „Enigmatic Feeling“ ist erneut von Japans post-hardcore Rockern „Ling Tosite Sigure“ gesungen, kommt jedoch nicht ganz an seinen Vorgänger, geschweige denn an „Unravel“ (Tokyo Ghoul) heran. Hier fehlt etwas Pepp – schlecht ist es jedoch bei weitem nicht. Das schicke Digipak fügt sich den bisherigen Veröffentlichungen nahtlos an, vor allem dank dem tollen Sammelschuber, der dem ersten Volume beiliegt. Wir würden die zweite Staffel kein Must-See oder einen Meilenstein nennen, was vielleicht daran liegt, dass unsere Erwartungen nach der ersten Staffel unnatürlich hoch waren. Doch wir bleiben bei unserem Fazit, dass wir bereits zum ersten Volume gezogen haben: Unterhaltsame, überdurchschnittliche Sci-Fi Kost, die inhaltlich gut an die erste Staffel anschließt, qualitativ jedoch nicht direkt mit dieser verglichen werden sollte.
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Kevin Kunze
Bildquelle(n): PSYCHO-PASS Committee
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