Slice of Life, Romance und eine gehörige Portion Drama – das erwartet euch in Haus der Sonne / Taiyou no Ie von Taamo. Tokyopop hat sich die Rechte an der Reihe gesichert und somit ist Haus der Sonne das erste von Taamo’s Werken, welches es in unser schönes Deutschland geschafft hat. Für 6,50€ ist Band 1 bereits seit dem 15. September erhältlich.
Jeder Mensch braucht einen Ort der sich nach ‚Zuhause‘ anfühlt.
„Früher war dies ein verzauberter Ort, an dem man selbst gelacht hat, wenn man eigentlich weinen musste. Ich habe immer geglaubt, dass es hier einen Zauber geben muss, den man nur nicht sehen kann.“
Für die junge Mao war das Haus ihres Kindheitsfreundes Hiro schon seit jeher das Zuhause, das sie sich immer erträumt hat. Seine Eltern haben ihm und seinen Geschwistern all ihre Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt und waren immer für sie da. Ganz anders bei Mao, deren Eltern sich weder vor noch nach ihrer Scheidung besonders um sie gekümmert haben. Als Hiros Vater und Mutter bei einem Unfall ums Leben kommen, trifft es nicht nur ihn schwer. Auch Mao trauert um die beiden und fühlt sich verlorener als je zuvor.
Viele Jahre sind vergangen und Mao ist inzwischen 17 Jahre alt. Sie lebt zusammen mit ihrem Vater, seiner neuen Frau und deren Kind. Doch sie fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen… wie eine Fremde in ihrem eigenen Haus. Mit Hiro hält sie nur noch sporadisch Kontakt. Da er bereits arbeitet und sie noch zur Schule geht, kreuzen sich ihre Wege nur selten und wenn sie sich einmal sehen, zickt sie ihn pausenlos an. Dabei möchte sie doch eigentlich gar nicht böse zu ihm sein…
Wie das Leben so spielt…
Eines Abends wird es Mao endgültig zu viel. sie hält es einfach nicht mehr aus. Die Wände scheinen sie zu erdrücken und es gibt niemanden, der sich um sie sorgt. Sie reißt von zuhause aus und wird, wie es der Zufall so will, von Hiro gefunden. Er nimmt die kleine Kratzbürste vorerst bei sich auf. Als Mao am nächsten Tag ihren Vater anruft, um ihm zu erzählen, wo sie die Nacht verbracht hat, könnte er desinteressierter nicht sein und schlägt ihr vor, direkt bei Hiro einzuziehen. Dieser ist schwer entsetzt, dass sich ihre Familie so wenig um sie kümmert und bestärkt Mao in der Entscheidung, zu ihm zu ziehen. Noch am selben Abend steht sie dann in Begleitung ihres Vaters vor Hiros Tür. Der drückt ihm ein paar Scheine in die Hand und verschwindet ohne ein Wort des Abschieds.
So beginnt das Zusammenleben der ungleichen Zwei. Nicht immer läuft alles glatt und Maos Verhalten, so wie ihre nicht einmal im Ansatz vorhandenen Fähigkeiten einen Haushalt zu führen, sorgen nicht nur einmal dafür, dass beide aneinandergeraten. Nichtsdestotrotz könnte sie glücklicher nicht sein. Denn endlich hat sie wieder einen Ort, den sie ihr Zuhause nennen kann.
Ein Wechselbad der Gefühle
In ihrem Blog schreibt Mao regelmäßig ihre Gefühle und Gedanken nieder. Was sie nicht weiß, ist, dass ausgerechnet ihr neuer Mitbewohner einer ihrer größten Fans ist. Dieser hat wiederum nicht den Hauch einer Ahnung, dass die Einträge, die ihn fast zu Tränen rühren, von Maos Leben stammen. Er vermutet, dass seine Arbeitskollegin hinter dem ganzen steckt und wenn er ehrlich ist… würde ihn das gar nicht so sehr stören. Denn Frau Sugimoto ist hübsch, freundlich und ihm gegenüber gar nicht so abgeneigt.
Dass die Liebe jederzeit zuschlagen kann, erfährt auch Mao am eigenen Leib. Denn in letzter Zeit will Hiro ihr gar nicht mehr aus dem Kopf gehen. Was soll sie nur tun?! Als sich dann auch noch sein Bruder meldet und ankündigt, dass er in den nächsten Ferien zu Besuch kommt, steht Maos Welt Kopf. Denn eines hat er klar gemacht: Er ist dagegen, dass sie und Hiro zusammenleben.
Haus der Sonne, Taiyou no Ie Band 1: Fazit
Ich habe kein Zuhaue mehr.
Es gibt keinen Ort mehr …
… an den ich zurückkehren könnte …
Niemand wartet auf mich …
… und es gibt niemanden …
… der mich braucht.
Das Leben des jungen weiblichen Hauptcharakters in Taamos neuem Werk Haus der Sonne ist weiß Gott nicht immer leicht. Den Leser erwartet eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Taamo ist hierzulande noch ein recht unbeschriebenes Blatt, was sich mit der Erscheinung von Haus der Sonne allerdings gewiss bald ändern wird. In der Shojo-Szene findet der Manga bereits großen Anklang. Taamos Zeichenstil ist klar und schön, die Story gut ausgearbeitet. Sie hat ein Händchen für Emotionen und verleiht den Charakteren Originalität und Tiefgang. Der erste Band macht Lust auf mehr und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen!
Sarah Neuner
Bildquelle(n): Taamo, Kodansha Ltd., Tokyopop