Der Wachhund der Königin und sein höllischer Begleiter decken Intrigen in den eigenen Kreisen auf. Die mysteriöse Geschichte um das Haus Phantomhive erhält ihr großes Staffelfinale in Black Butler Box 2!
Der Kampf gegen das Vertraute
Schon lange hat das junge Oberhaupt Ciel Phantomhive es nicht nur mit einem Teufel von einem Butler zu tun. Todesgötter und Engel erschweren seinen Racheplan und selbst in den eigenen Kreisen gibt es Konflikte. So ist Ciel nach einem dramatischen Kampf zum ersten Mal auf sich allein gestellt. Das Schicksal von ganz London liegt in den Händen der Dienerschaft. Leider gerät das Haus Phantomhive selbst ins Visier von Scottland Yard: Sebastian und sein Herr haben nun auch die Polizei selbst als Gegner. Eine gnadenlose Schlacht auf der Tower Bridge beschert dem Anime sein großes Staffelfinale mit interessanter Wendung.
Als Extra ist noch eine zusätzliche Folge in der Box enthalten, in der Ciel und die Belegschaft des Hauses gezwungenermaßen die Tragödie Hamlet von William Shakespeare nachspielen müssen. Ein amüsantes, gut passendes Extra, welches zwar nicht zwingend in die Geschichte gehört, aber den Grundgedanken von Ciels Vergangenheit und Motiven sehr gut wiedergibt. Im Gegensatz zur Hauptserie ist das Theaterstück jedoch wieder sehr humorvoll gestaltet. Vielleicht sogar zu humorvoll in Bezug auf die Quelle.
Dunkle Zeiten stehen bevor
Im Vergleich zur vorherigen Box ist die Anzahl an lustigen Momenten gesunken. Dies zeugt allerdings nicht vom fehlenden Humor. Vielmehr liegt es an dem Zuspitzen der Handlung und den teilweise dramatischen Wendungen innerhalb der Geschichte. Die englische Stimmung bleibt weiter erhalten. Doch obwohl die Situationen düsterer werden, bleiben zynische Humorpassagen nicht aus. Der zweite Teil der Serie kann außerdem noch mit passend eingesetzter Gewalt und glaubwürdigen Charakteren überzeugen. Allerdings ist zu erwähnen, dass gerade die restlichen Folgen sehr von der Manga-Vorlage abweichen. Damit kann so manch ein Kontext-Fehler nicht verhindert werden.
Das Opening ist immer noch Monochrome no Kiss von SID – dieses Mal lediglich die 2. Strophe. Für das Ending wurde der Song Lacrimosa von Kalafina verwendet. Dieser wirkt schon deutlich melancholischer als das vorherige Abspannlied – ein deutliches Anzeichen, in welche Richtung sich der Anime entwickelt. Die Synchronisation ist immer noch sehr gelungen, obwohl die gleichen Fehler in der Aussprache immer wieder auftauchen. Mit dem Zuspitzen der Handlung wurde auch die Wortwahl sowie die Tonlage härter und intensiver. Die abwechslungsreiche Kleidung ist immer noch genauso zeitgemäß und faszinierend wie zu Beginn. In puncto Graphik überzeugen die detaillierten Kampfanimationen und Stilelemente.
Black Butler Box 2 – Fazit
Wer vorher annahm, dass Black Butler eine lustige englische Adelskomödie werden sollte, hat sich definitiv geirrt. Im zweiten Teil der Geschichte wird deutlich, dass hinter der verworrenen Vergangenheit des Earls ein komplizierteres Intrigennetz steht. Die Entwicklung der Charaktere – vor allem der Dienerschaft von Ciel – sticht besonders hervor und rundet den Anime facettenreich ab, obwohl die Manga-Vorlage nicht eingehalten wurde. Auch die zusätzliche Episode kann sich als lustige Abwechslung sehen lassen. Alles in allem ist Black Butler Box 2 ein gelungener Abschluss für die erste Staffel, der nur leider nicht ins Manga-Konzept passt.
Hannah Janzen
Bildquelle: Kazé