Nach dem Cliffhanger und dem damit verbundenen mehr als offenen Ende der ersten Tokyo Ghoul Staffel war es nur eine Frage der Zeit, bis eine zweite Staffel erscheinen würde. Mit Tokyo Ghoul Root A erschien eben jene 2015 in Japan und nun endlich auch in Deutschland. Wir haben uns voller Vorfreude wieder in den 20. Bezirk Japans begeben.
Ein neuer Ken Kaneki
Wer sich an das Ende der ersten Staffel erinnern kann, weiß, dass Ken wahre Höllenqualen erleiden musste. Die damit zusammenhängende Konfrontation mit dem sadistischen Ghul Gecko (Jason) machten Ken jedoch auch stärker als je zuvor und weckten seine geheimen Kräfte. Tokyo Ghoul Root A setzt nahtlos an den Schluss der letzten Staffel an und befasst sich gleichermaßen in einer überdurchschnittlichen actionreichen Aneinanderreihung von Szenen mit den Ermittlern und Yoshimura, der Familienfehde von Toka und Ayato und natürlich der Rückkehr des nahezu unbesiegbaren Ken. Alles eskaliert in einer gigantischen Schlacht, in der zahlreiche Ermittler ihr Leben lassen und sich letzten Endes zurückziehen müssen. Gleichzeitig kehrt Ken dem Cafe Antik und Yoshimura den Rücken und tritt vor Tokas Augen ohne Angabe eines Grunds Ayato und dem Phönixbaum bei.
Tokyo Ghoul Root A – Eine Intrige folgt der nächsten
Natürlich wird dem aufmerksamen Zuschauer sofort klar, dass mehr hinter Kens Taten steckt und er definitiv nicht zu den Bösen gehört (Falls es in Tokyo Ghoul so etwas wie das pure Böse überhaupt gibt). Dennoch sehen wir in den ersten drei Episoden, welche in Vol. 1 enthalten sind, wie er zusammen mit dem Phönixbaum zahlreiche Ghuls in Gefangenschaft befreit und toleriert, wie dabei Ermittler getötet werden – Auch wenn Ken selbst niemals aktiv tötet. Besonders interessant wird es, als Ken einen Ghul namens Naki rettet – Geckos Bruder. Naki entwickelt eine große Bewunderung gegenüber Ken – ohne zu wissen, dass dieser seinen geliebten Bruder getötet und teilweise verspeist hat. Die Beziehungen zwischen den Charakteren spitzen sich an allen Fronten zu und bereits in den ersten drei Episoden finden so viele Plots gleichzeitig statt, dass Fans tief-gehender Geschichten und gut geschriebener Figuren voll und ganz auf ihre Kosten kommen.
Staffel 1 in allen Punkten übertroffen
Für uns ist klar: Tokyo Ghoul Root A hat seinen Vorgänger in allen Punkten hinter sich zurück gelassen, sogar an der bereits fantastischen Optik wurde nochmals gefeilt. Zwar ist Tokyo Ghoul eines dieser Werke, die den Zuschauer im japanischen O-Ton einfach umhaut, doch auch für Fans der deutschen Synchronfassung gibt es gute Neuigkeiten: So wurden alle Sprecher der ersten Staffel erneut verpflichtet. Ein ganz besonderes Spotlight verdient an dieser Stelle Katrin Zimmermann für ihre Leistung als Juzo. Um es mit einem Wort zu beschreiben: Fantastisch. Wir hätten nicht gedacht, dass man die Messlatte nach der ersten Staffel noch höher legen kann und verbleiben voller Vorfreude auf die nächsten Episoden.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): Sui Ishida / Shueisha, Tokyo Ghoul Production Committee