Ihr habt bereits unser Review zu Hamatora gelesen und wollt nun wissen wie es weitergeht? Wie versprochen widmen wir uns in diesem Review der zweiten Staffel Re: Hamatora, deren erstes Volume vor kurzem bei Kazé erschienen ist.
Re: Hamatora – Eine Optik, die euch umhaut
Wir haben es im letzten Review bereits angesprochen: Eine Serie, die von Studio Lerche umgesetzt wird, muss sich grundsätzlich höheren Erwartungen stellen. Diese wurden nicht enttäuscht! Erneut punktet das Animationsstudio mit seinem unverwechselbaren Stil, der nicht nur mit enormer Detailverliebtheit, sondern vor allem mit seiner eigenwilligen Kolorierung überzeugt. So wirken die Farben im ersten Moment alle sehr milchig, als wäre der Weißgehalt viel zu hoch. Durch geschicktes setzen von Kontrasten und generell sehr vielen knalligen Farben entfaltet sich jedoch sehr schnell ein unvergleichlicher Charme. Dazu kommen viele visuelle und klangliche Spielereien, die man zum Teil bereits aus Danganronpa: The Animation kennt, hier jedoch konsequent weiter entwickelt wurden. Die Summe dieser beschriebenen Elemente machen Re: Hamatora zu einem experimentellen Meisterwerk, das optisch in seiner ganz eigenen Liga spielt und sich von der ersten Staffel massiv abhebt.
Eine alte Freundschaft
Inhaltlich schließt Re: Hamatora an das Ende der vorherigen Staffel an, welches wir euch natürlich so gut es geht nicht spoilern werden. Nach diversen Ereignissen innerhalb der ersten Staffel haben mutierte Menschen, sogenannte Minimum Holder, einen besonders schweren Stand in der Gesellschaft. Dies wirkt sich natürlich auch auf unsere Protagonisten der Detektivkanzlei Hamatora aus, die nun kaum noch Aufträge erhalten. Erst mit dem Erscheinen des Minimum Holders Hikaru, welcher wie ein Popstar vermarktet wird und dementsprechend viel Aufsehen erregt, weht wieder frischer Wind im Alltag von Murasaki, Hajime und dem Rest. Das erste Volume enthält die Episoden 1-3 und schafft es bereits innerhalb dieser rund 75 Minuten Staffel 1 zu übertreffen. So legt Re: Hamatora direkt ein bedeutend besseres Tempo an den Tag, überzeugt mit seinem düsteren Setting und schafft es auf der einen Seite den Wurzeln der ersten Staffel treu zu bleiben, gleichzeitig aber deren Fehler nicht zu wiederholen. Zwar ist es immer noch so, dass sich jede Folge um einen bestimmten Fall dreht und mehr oder weniger für sich steht, doch dieses Mal ist die Hauptgeschichte, welche sich um einen alten Bekannten aus Staffel 1 dreht, viel geschickter und präsenter eingewebt. Man erkennt einen roten Faden und wird intensiver ins Geschehen gezogen.
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Gleiche und doch ungewohnte Klänge
Makoto Yoshimori ist erneut für den Soundtrack verantwortlich, überrascht jedoch alle, die altbekanntes erwarten und geht dieses Mal deutlich härter und rockiger voran. Für Freunde der deutschen Sprachausgabe lässt sich ein ähnliches Phänomen verzeichnen. So sind zwar alle Sprecher erneut verpflichtet worden, interpretieren ihre Figuren jedoch anders als zuvor. Die Ereignisse aus Hamatora haben dazu geführt, dass sich viele Charaktere mental und emotional verändert haben, was auch in der deutschen Synchronfassung mit viel Hingabe berücksichtigt wurde. Re: Hamatora schlägt einen anderen Ton an und zeigt dies in all seinen Facetten. Wer die Leichtigkeit des Vorgängers liebte, wird hier vielleicht im ersten Moment überrascht sein wie bedrückend die Atmosphäre des Anime ist, die zahlreichen Stärken die Re: Hamatora besitzt, bleiben jedoch keinem verborgen.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): cafe Nowhere/Hamatora Project