Laura Kinney, besser bekannt als X-23, tritt nun in die Fußstapfen ihres genetischen Vaters. Nach dessen Tod hat sie sich selbst die Aufgabe gesetzt, unter dem Superheldenalias Wolverine die Klone zu finden, die ebenfalls das Gen in sich haben.
Wolverine ist tot, lang lebe Wolverine!
Es ist nie einfach, wenn ein altbekanntes Gesicht in einem Universum eine neue Rolle übernehmen soll. Wenn es denn auch noch eine der Berühmtesten ist, wird es umso schwerer. Tom Taylor hat sich in Wolverine#1 dieser Aufgabe gestellt und bringt mit viel Charm eine solide Leistung zustande. Bemerkenswert hierbei ist, dass die Vorgeschichte und Verbindung von X-23 zu Wolverine zwar nur kurz angeschnitten wird, aber der Leser direkt versteht, in welcher Verbindung beide miteinander standen, ohne weites Ausholen in die Vergangenheit.
Vier Schwestern, Vier Klone
Wolverine versucht erbittert ihre Klonschwestern ausfindig zu machen und diese gleichzeitig vor der düsteren Organisation Alchemax zu beschützen, welche die Klone gefangen gehalten hatte, um sie als blutrünstige Killermaschinen auszubilden. Nachdem jene aber aus den heimtückischen Fängen Alchemax fliehen konnten, rennt nun ein Wettlauf gegen die Zeit, wer sie als erstes finden wird. Wolverine selber setzt dazu alle Mittel ein, die für sie vorhanden sind, um ihren „Geschwistern“ zu helfen. Was hierbei viel Freude bereitet, sind die vielen unterschiedlichen Variationen und Charakteristiken der einzelnen Klone. Dadurch zeigt Taylor eine schöne Auswahl an Möglichkeiten, wie Wolverine sein könnte.
Auch an Gastauftritten aus dem Marvel-Universum, darf es natürlich nicht fehlen. So kann der Leser sich über bekannte Gesichter, angefangen bei Dr. Strange bis hin zu Taskmaster, freuen, ohne dass sie X-23 ihr Rampenlicht stehlen. Lediglich die komplett abgeschlossene Handlung lässt einen etwas im Regen stehen, da für den nächsten Teil kaum ein Spannungsbogen aufgebaut wird.
Schneller, stärker, Wolverine
Das Artwork von David Lòpez und David Navarrot ist schön dynamisch und bunt gezeichnet, weist allerdings viele Lücken im Detail auf, weshalb dem Comic es etwas an Persönlichkeit fehlt. Grade die ruhigeren Szenen wirken etwas zu steril, was die gut erzählte Geschichte einen jedoch darüber hinwegsehen lässt. Die Actionszenen sind sehr dynamisch und bereiten viel Spaß beim Lesen. Alles in Allem eine solide Arbeit ohne große Überraschungen.
Wolverine#1 – Fazit
Wolverine#1 ist durch die spannende Handlung, welche Tom Taylor wunderbar rüberbringt, ein sehr starker Beginn einer neuen Ära. Für neue Leser ist es sehr leicht in die verständliche Geschichte einzutauchen, auch ohne tieferes Wissen im Universum selbst zu haben. Alte Hasen, die die Wolverine und X-23 Reihen kennen, werden bei diesem Band auf ihre Kosten kommen. Wie es nun mit unserer neuen Wolverine weitergeht, bleibt allerdings abzuwarten.
Philip Brülke
Bildquelle(n): Panini Verlags GmbH