Wie die Welt in Zukunft aussehen könnte, haben sich viele schon gefragt. Auch der Manga Dimension W beschäftigt sich mit dieser Thematik. Ob diese Zukunftsinterpretation etwas Neues liefert und überzeugen kann, erfahrt ihr im folgenden.
Willkommen in der Zukunft
Wir befinden uns im Jahre 2072. Durch die Entdeckung einer vierten Dimension “W” können die Menschen auf unbegrenzte Energiereserven zurückgreifen. Diese Energie wird mit Hilfe der so genannten Coils (Dimensionsspulen) gewonnen und treiben nahezu alles in der Welt an, unter anderem auch Roboter. Außerdem übertragen Coils auch Informationen und können geortet werden. Mit der Herstellung dieser Spulen hat sich das Unternehmen New Tesla ein Monopol und größere Macht als der Staat gesichert. Und um diese Stellung zu behalten, werden illegal produzierte Coils und deren Dealer aufgespürt und verfolgt.
Dieser Tätigkeit gehen auch die Collector nach, die von Zwischenmittlern beauftragt werden und ihre Fundstücke dann an New Tesla verkaufen. Einer von ihnen ist Kyoma Mabuchi, ein etwas eigensinniger Mann, der probiert, ohne die Hilfe der Dimensionsspulen zu leben. Bei einem seiner Aufträge läuft er dem verblüffend menschlich wirkenden Robotermädchen Mira über den Weg. Diese wurde eigens von den Entwicklern der originalen Coils erschaffen und hat von diesen den Auftrag erhalten, die Quelle der illegalen Spulen ausfindig zu machen. Aber kann ein Roboter ein Collector werden?
Die Mischung macht’s
Die Thematik ‚Zukunft‘ in Verbindung mit menschlichen Robotern ist sicher nichts neues. Durch die Coils und die Jagd nach deren illegalen Varianten ist aber ein gutes Fundament für eine spannende, interessante Handlung gelegt. Denn hier und da werden kleine Informationshäppchen, die die Welt beleuchten sollen, verstreut. Vieles bleibt dem Leser aber noch verborgen. Zum Beispiel warum Mira nach der Quelle der illegalen Coils suchen soll oder warum ihr Erbauer getötet wurde. Deshalb macht das Ende des ersten Bandes einen auf jeden Fall neugierig auf den nächsten.
Auch der Zeichenstil gefällt mir sehr gut, denn er stellt eine gute Mischung aus hübschen, süßen Mädchen und rauen Kerlen dar, ohne dabei einen Lolitakomplex zwischen den tragenden Charakteren zu implizieren. Außerdem sind die Hintergründe meist detailreich und vermitteln dem Leser einen guten Eindruck der Welt. Die Balance zwischen Action- und zwischenmenschlichen Szenen ist ausgewogen und sorgt für eine gute Spannungskurve.
Dimension W: Fazit
Insgesamt ist Dimension W ein interessanter Fantasy-Titel, bei dem es sich lohnt, reinzuschauen. Grundsätzlich verlangt der Manga kein technisches Verständnis vom Leser. Dennoch steht dies aufgrund des Zukunftssettings an vielen Stellen im Fokus. Nichtsdestotrotz muss man aber kein Science Fiction-Kenner sein, um Dimension W genießen zu können. Durch kleine humoristische Einlagen und der guten Mischung aus Action und zwischenmenschlichen Handlungen liest sich der Manga flüssig. Der Titel weiß außerdem durch sehr gutes Artdesign zu überzeugen. Eine Anime-Umsetzung ist in Japan bereits erschienen. Ob und wann der Anime nach Deutschland kommt, ist aber im Moment noch unbekannt.
Clea Reumbach
Bildquelle(n): VIZ Media Switzerland SA, Square Enix Holdings Co., Ltd.