Nach Jahren, nein Jahrzehnten des Anime-Konsums sind wir einiges gewohnt. Auch heute nehmen es die Japaner mit den Themen Sexismus und Gleichberechtigung oftmals nicht so ernst. Trotzdem hat es Daimidaler geschafft uns zu schockieren und zu verärgern.

Dumm, dümmer, Daimidaler
Wer uns regelmäßig verfolgt, weiß, dass wir auch dem Genre Ecchi als Unterhaltungsform eine Chance geben und uns den Serien recht unvoreingenommen widmen. Selbst Werke wie Sekirei haben ihre Vorzüge. Was uns nun jedoch in Form von Daimidaler vorliegt ist an Stumpfsinn, aber auch Sexismus kaum zu überbieten (Zumindest so lange wir uns nicht in die dunklen Gefilde des Hentai begeben). So verfolgen wir in Daimidaler den Alltag des jugendlichen Kouichi Madanbashi, welcher sich natürlich zum Helden der Geschichte entwickelt und einen riesigen Roboter (den namensgebenden Daimidaler) kontrolliert. Mit diesem zieht er gegen das mysteriöse Penguin Empire in den Kampf. Soweit so gut, klingt zwar nicht außergewöhnlich, aber als Ausgangssituation für eine Ecchi-Komödie durchaus solide. Wäre da nicht folgendes Element, welches in der Lage ist selbst hartgesottene Genre-Fans zu verstören: Um seine geheimen Kräfte zu wecken (Den sogenannten Hi-ERO Faktor) müssen seine sexuellen Gelüste befriedigt werden.
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Schon zu Beginn wird Kouichi als der Bodensatz unserer Gesellschaft präsentiert. So stellt er nicht nur den Genre-üblichen Spanner dar, sondern belästigt Frauen tatsächlich sexuell, indem er sie (natürlich) ungefragt begrapscht. Selbst für japanische Verhältnisse verstehe ich nicht, wie man einen solchen Charakter sympathisch finden, geschweige denn sich mit ihm identifizieren soll. Auch nachdem er sich seiner Rolle als Held bewusst wurde, zieht Kouichi keine Grenzen. So nötigt er seine Begleiterin dazu ihre Brüste kneten zu dürfen, schaut anderen Frauen unter den Rock und benimmt sich grundsätzlich wie das größte chauvinistische Arschloch, dass die Mainstream-Anime-Landschaft in den letzten Jahren gesehen hat.

Ansehen auf eigene Gefahr
Da nützt es auch nichts, dass das Studio von Highschool DxD hinter den größtenteils gelungenen Animationen steckt oder vor allem das Penguin Empire viel Comedy-Potential bietet. Der hier präsentierte „Protagonist“ ist ein absoluter Show-Stopper. Wer eine riesige (Wir betonen riesige!) Schwäche für das Ecchi-Genre besitzt, kann einen Blick riskieren – Aber sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): Asaki Nakama/ENTERBRAIN/PENGUIN EMPIRE