Ach Mensch, damals, als Dinosaur Jr. noch frisch waren, als Nirvana gerade auf den Grunge-Zug aufsprangen, als Spacemen 3 sich ihr Hirn endgültig weggeraucht hatten, die Engländer in Rave machten und unzählige Garagenbands Plattenverträge bekamen, da hat Musik noch Spaß gemacht. Seitdem ist irgendwie alles langweilig geworden. Na gut, nicht wirklich alles, aber doch das meiste. Solche wehleidigen Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich das erste Mal „Yung“ hörte.
Und dann wollte ich mehr wissen und wurde ich mehr als stutzig! Ein 21-jähriger Däne, der wirklich und wahrhaftig noch Demo-Tapes aufnimmt, schickt mich plötzlich auf Zeitreise und weckt Erinnerungen, die so authentisch sind, wie sie nicht mal mehr die Helden von damals wecken können? Wie soll das denn bitte gehen? Sein Lied „Pills“ ist ein derartig genialer Bastard aus den besten Zutaten der frühen Neunzigern, die sich noch nicht wirklich von den Achtzigern trennen konnten, das es einem fast die Tränen in die Augen treibt vor Rührung. Wie kann der das? Haben ihn seine Eltern damit großgezogen? Bekam der Garagepop mit der Muttermilch?
Heutzutage firmiert das wohl als Post-Punk oder Post-Grunge oder was auch immer. Völlig egal wie es sich nennt, es ist verdammt geil was Mikkel Holm Silkjær da macht! Aggressiv nach vorne, dann plötzlich wieder zurückgenommen, immer extrem gitarrenorientiert und mit seiner wirklich prägnanten Stimme versehen. Umwerfend! Und auch live eine echte Sensation.
Die Debüt-CD von Yung „A Youthful Dream“ erscheint am 10.06. und ist das absolut passende Geschenk für (fast) alle Lebenslagen. Egal ob die beste Freundin ihren 50. Geburtstag feiert, oder der Freund der Tochter 21 wird. Wer auf Musik steht, die so klingt, wie die eigene Jugend einmal klang, und die dabei doch völlig eigen ist, der kann hier nichts falsch machen. Und wer weiß, mit wem man dann noch engtanzt, wenn man sich dieser Musik hingibt. Denn machen wir uns nichts vor. Egal wie alt man auch ist, die Pubertät ist niemals wirklich vorbei. Sie muss nur wieder geweckt werden. Und dafür sind „Yung“ einfach perfekt. Mikis Wesensbitter
Bildrechte: Pias, Myrna Damas & Louise Swärd Alfbecker