Queen’s Blade gehört zu den ältesten und beliebtesten Ecchi-Franchise Japans. Doch auch international hat sich eine große Fanbase rund um das Queen’s Blade Turnier und die nahezu immer in Nacktszenen endenden Kämpfe gebildet. Nun erscheint die dritte Staffel des Anime namens Queen’s Blade Rebellion nach 4 Jahren endlich auch in Deutschland. Kann das Konzept von Mittelalter, Fantasy und jeder Menge nackter Brüste nach über 11 Jahren immer noch überzeugen?
Lang lebe die Königin?
Queen’s Blade Rebellion setzt an das Ende der letzten Staffel an und zeigt eine Welt in der das blutrünstige Turnier zwar nicht mehr existiert, die jetzige Königin Claudette sich jedoch zur ewigen Königin ernannte und das Land mit einer Schreckensherrschaft terrorisiert. Schnell wird klar, dass sich Queen’s Blade auch in der dritten Staffel treu bleibt und so dauert es in der ersten Episode keine 2 Minuten bis wir eine Totalaufnahme weiblicher Brüste sehen, die wenige Szenen später dann auch von dem dezenten Stoff, der sie zuvor bedeckte, befreit sind. Queen’s Blade bietet sehr gute Animationen, ein tolles, glaubwürdiges Mittelalter-Fantasy-Setting und actionreiche Kämpfe. Gleichzeitig muss man aber damit leben, dass die Erotik immer im Vordergrund steht. Teilweise wirkt es erzwungen und lächerlich, warum genau jetzt die Rüstung oder Kleidung einer Frau zerfetzt wurde. Es bleibt jedoch nicht nur dabei: So gibt es ebenfalls bereits in Episode 1 eine Szene in der eine Frau mit einer Elektropeitsche angegriffen wird. Statt vor Schmerz zu schreien, errötet sie, sabbert und stöhnt auf – natürlich nachdem es eine Nahaufnahme ihres Schritts und ihrer Brüste gab. Selbst für Ecchi-Fans (Und ihr erinnert euch wie gut wir z. B. Highschool DxD bewertet haben) wirkt die Erotik hier oftmals aufgesetzt und als Mittel zum Zweck.
Wo Staffel 1 und 2 neben der „Dauer-Nacktheit“ noch nachvollziehbar geschriebene Charaktere hatten, von denen jede ganz individuell ihre Motivation in das Queen’s Blade Turnier mitnahm, ist die beste Taktik um Queen’s Blade Rebellion zu genießen den Plot einfach völlig zu ignorieren. Die Animationen sind selbst für eine 4 Jahre alte Serie großartig. Jede Hauptfigur verkörpert einen typisch japanischen Charakterarchetyp. Dies führt natürlich zu der ein oder anderen witzigen Situation.
Queen’s Blade Rebellion – Gute Veröffentlichung mit fadem Beigeschmack
Queen’s Blade Rebellion erscheint über nipponart in einem edlen Pappschuber und inklusive aller sechs Bonusepisoden. Auch technisch gibt es absolut nichts zu bemängeln. Das Bild liegt in absolut rauschfreien 1080p vor und zeigt „eindrucksvoll“ wie wichtig es Studio Arms war seine weiblichen Darsteller nackt, aber auch angezogen besonders detailreich darzustellen. Denn ja, auch wenn der Fokus natürlich auf entblößten Körpern liegt, muss man das grundsätzliche Art-Design von Queen’s Blade loben. Von Plattenrüstungen über Klerikerroben ist so ziemlich alles, was mittelalterliche Fantasy auszeichnet dabei. Es gibt jedoch einen Wermutstropfen. Eine deutsche Synchronisation existiert nicht. Lediglich japanisch mit Untertiteln (OmU) ist auf der deutschen BluRay enthalten. Dafür bekommt man die komplette Box allerdings auch zum Preis von 40€. Hier muss jeder selbst entscheiden wie wichtig ihm ein deutscher Dub ist. Der Fokus von Queen’s Blade Rebellion liegt mehr denn je auf gnadenlosem Fan-Service, worunter Story, aber auch die Entwicklung der Figuren sehr zu leiden haben. Dennoch ist die Optik 1A und das Setting gut getroffen. Das macht Rebellion zu einem netten Anime für Zwischendurch, um wirklich von Spaß zu sprechen, muss man jedoch sehr viel für das Ecchi-Genre übrig haben.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): ©2012HobbyJAPAN/QUEENíS BLADE REBELLION PARTNERS