Den altehrwürdigen Jedi-Meister Yoda kennt wohl so gut wie jeder. Dass er in der Star Wars Originaltrilogie Luke ausgebildet und in den Prequels jedem Flummi Konkurrenz gemacht hat, ist ja quasi Allgemeinwissen. Aber kennt ihr auch seinen Jedi-Starfighter? Den gibt es jetzt nämlich von LEGO.
Begonnen der Angriff der Klonkrieger hat
Vielleicht grübelt der ein oder andere Star Wars Liebhaber gerade vorm Bildschirm. Ist Yoda in „Episode II“ in einem eigenen Starfighter nach Geonosis geflogen? Hm, nein, er war doch an Bord von einem der Kanonenboote. Ah! Vielleicht ist er mit seinem Starfighter nach dem Kampf mit Palpatine ins Exil geflohen? Nein, auch nicht, das war Bale Organas Gleiter. Ich kürz’ das mal ab: auf Kashyyk war von Yodas Raumschiff auch nichts zu sehen. Es kommt in den Spielfilmen überhaupt nicht vor.
Dafür spielt es in der Star Wars Animationsserie “Clone Wars” aber eine nicht unwichtige Rolle. Dort fliegt Yoda damit nämlich – geleitet vom Geist Qui-Gon Jins – auf einen kleinen Planeten, auf dem er lernen soll, eins mit der Macht zu werden. Und somit wahre Unsterblichkeit zu erlangen. Bei diesem Planeten handelt es sich um einen der reinsten Orte der Galaxie. Kein Wunder, dass sich Yoda nach der Order 66 genau dorthin bis an sein Lebensende ins Exil zurückzog. Genau – bei dem Planeten handelt es sich um Dagobah! Natürlich hätte Yoda diesen Ort beim ersten Mal auch mit vielen anderen Raumschiffen erreichen können – aber er nahm nunmal seinen Starfighter. Und das macht diesen zu etwas ganz Besonderem.
Ein großer Krieger? Groß machen Kriege niemanden.
Yoda ist eine kleine Minifigur. Das heißt, er hat nicht das “normale” Beinstück, das sich biegen lässt. Stattdessen hat er die kürzeren, unbeweglichen Beine, die sonst hauptsächlich Kinder-Minifiguren bekommen. Und Hobbits. Rey ist NICHT im Set enthalten! Nur zum Größenvergleich im Foto!
Sein Kopf sieht fantastisch aus. Er ist nicht einfach in Yoda-Hautfarbe und mit seinen Gesichtszügen und Falten bemalt. Nein, er wurde wirklich extra für ihn modelliert, mit seinen spitzen, leicht gewellten Ohren, den vielen Falten am Kopf und der besonderen Kopfform im Allgemeinen. Absolut klasse! Zwar finde ich es insofern etwas schade, als dass dadurch ein wenig LEGO Charme verloren geht. Anders wäre es allerdings definitiv schlechter, denn im typischen LEGO Stil würde schlicht viel zu viel von dem verloren gehen, was Yoda ausmacht. Insbesondere besagte Ohren. Als Accessoire trägt Yoda hier nicht seinen Gehstock, sondern sein grünes Lichtschwert.
Biiieeep, bo-biep!
Kein Wunder, dass R2-D2 in “Das Erwachen der Macht” eine ewig-lange Schlafpause brauchte. Nicht nur mit den mehreren Generationen der Skywalkers und Organas hat er gearbeitet, auch für Yoda hat er die Aufgabe des Borddruiden übernommen. Dementsprechend darf natürlich auch er in diesem Set nicht fehlen. Wie häufig bei den R2-Minifiguren der Fall, war auch bei meinem die Rundumbemalung am Kopf (die dünne blaue Linie im unteren Bereich) nicht ganz regelmäßig. Das fällt allerdings eher beim genaueren Hinsehen auf und stört meiner Meinung nach das Gesamtbild nicht wirklich. Insgesamt finde ich die Figur sehr überzeugend. Der Kopf ist vollständig mit feinen Details bedruckt, das matte Silber imitiert das Metall gut. Auch die Neigung des kleinen Roboters während der Fortbewegung lässt sich durch das Anwinkeln der Beine gut darstellen.
Nach seiner Größe beurteilst du mein Schiff, tust du das?
Naja, zugegeben – auf den Produktfotos wirkte der Starfighter auf mich recht klein. Tatsächlich kann sich das Raumschiff natürlich nicht mit Star Wars-Schiffen wie dem X-Wing, einem Tie-Fighter oder gar mit dem Falcon und der Slave I messen. Wie die anderen Jedi-Starfighter ist es klein, relativ unauffällig und wendig.
Die Fügel beziehungsweise Tragflächen sind dreigeteilt. Die großen Hauptflächen sitzen jeweils ganz außen und werden so gebaut, dass sie sich stufenlos anwinkeln lassen. Wenn das Schiff abgestellt wird, muss die untere Seite jeweils auf jeder Seite vollständig eingeklappt werden.
Auf der jeweils oberen Fläche befindet sich natürlich, wie in Star Wars „Clone Wars“, Yodas Wappen. Dabei handelt es sich leider, wie bei fast allen Details auf dem Schiff, um Sticker. Der dritte Teil der Flügel befindet sich auf der Innenseite, jeweils links und rechts direkt neben dem Cockpit. An diesen grauen Tragflächen, die auf der Oberseite aerodynamisch gewölbt sind, befinden sich auch die zwei Bordkanonen. Die schwarzen Geschütze bestehen aus jeweils drei Teilen und sehen sehr überzeugend aus.
Yoda’s eigener Paintjob
Das Cockpit ist durch einen Windschild abgeschlossen. Bei diesem handelt es sich um die Ausnahme von den Stickern – es ist bedruckt. Ich dachte zuerst, es wäre das gleiche, das auch bei den Tie-Fightern von LEGO zum Einsatz kommt, aber es scheint extra für den Yoda Starfighter produziert worden zu sein. Jedenfalls sieht es extrem gut aus und passt perfekt. Zum Öffnen des Cockpits wird es einfach herunter geklappt.
Das grau-schwarze, gewölbte Dach lässt sich ebenfalls wegklappen und gibt so den Blick und Zugriff auf die Kabine frei. Details in Form von Stickern oder Drucken finden sich hier nicht, lediglich zwei rote und ein farbloses durchsichtiges Steinchen, die vielleicht Amaturen oder Ähnliches darstellen sollen. Der Sitzbereich ist vertieft, denn kleine Figuren wie Yoda lassen sich wie erwähnt ja nicht beugen. Das hat leider den negativen Nebeneffekt, dass nur kleine Minifiguren im Cockpit Platz finden. Bei größeren lässt sich das Dach nicht mehr schließen. Aber es ist ja auch Yodas Starfighter und wie in der Serie auf dessen Körpermaße ausgelegt, also finde ich das logisch und zu verschmerzen.
Wenn so mächtig Ihr seid, warum dann schon gehen?
Seitlich am Cockpit befinden sich weitere Sticker, diese zeigen das Wappen des Jedi-Ordens. Das Sticker-Grau hebt sich leider recht deutlich von dem des Plastiks ab. Unter dem Cockpit befinden sich zwei Shooter, mit denen hellgrüne Geschosse abgefeuert werden können. Das macht wirklich Spaß, weil durch die Federung einiges an Wumms dahinter steckt. Auf andere Menschen sollte man damit natürlich nicht schießen, vor allem mit den Augen muss man echt aufpassen!
Hinten befindet sich die Andock-Station für R2 und unterhalb davon der Antrieb. Die runden, hellblaue-durchsichtigen Steine sehen ziemlich stylish und überzeugend aus. Jeweils an den Außenseiten davon befinden sich weitere Sticker, die kleinere Triebwerke darstellen.
Ins Exil gehen ich werde müssen. Versagt ich habe.
Wo kommt das denn jetzt her, Yoda? Tatsächlich war ich vom Starfighter sehr positiv überrascht! Er wirkt in Natura größer als auf Fotos und liegt vor allem überraschend schwer und gut in der Hand. Für LEGO Verhältnisse ist er sehr rundlich (wie das Original) und fängt das Design des Schiffs im Groben gut ein. Schade sind die vielen Sticker, die aber der Preisklasse geschuldet sind. Toll finde ich, dass das Schiff einen sehr hohen Spielwert hat. Nicht nur die funktionierenden Feder-Geschütze machen insbesondere Kindern Spaß, auch die vielen auf-, zu- und umklappbaren Teile sorgen abseits der bloßen Betrachtung für Vergnügen. Genau so stelle ich mir ein LEGO Spielset vor!
Infobox:
- Titel: Yoda’s Jedi Starfighter
- Publisher: LEGO
- Release: 17.12.2016
- Empfohlenes Alter: 8-12
- Teile: 262
- UVP: 29,99 €
- Minifiguren: 2 (Yoda, R2-D2)
- Builds: 1
Lars Baumgart
Bildquellen: LEGO, Disney