Ob in der zweiten Staffel von Nisekoi : schon die Luft raus ist oder ob sie wie die erste viel Spaß verspricht, das erfahrt ihr hier.
Wer noch nichts über den Anime weiß, der kann hier auch mein Review zur ersten Staffel finden.
Je mehr, desto besser?
Schon direkt im Opening bekommen wir viele neue Gesichter zu sehen. Da wären Kosakis Schwester Haru, Paula McCoy, eine amerikanische Assassinin, die Seishiro nacheifert, sowie Harus beste Freundin Suzu. Dabei steht im Zentrum des Openings Haru, allerdings bekommen wir sie erst auf Volume 2 der Staffel zu Gesicht.
Zuletzt hatte Chitoge am Ende der ersten Staffel erkannt, dass sie sich ernsthaft in Raku verliebt hat. Deshalb beginnt Staffel 2 auch direkt damit, wie sie versucht, in Rakus Benehmen zu erkennen, wie er über sie denkt. Dass man aber eine ganze Episode mit kleinen Veränderungen und dem Warten, dass Raku diese bemerkt, füllen muss, gibt bereits grundlegend den gesamten Ton der zweiten Staffel an. Denn an deren Ende ist kein wirklicher Fortschritt in den Beziehungen der Charaktere oder diesen selbst zu verbuchen. Der Großteil wirkt wie ein riesiges Geplänkel von Nichtigkeiten. Nicht dass die erste Staffel einen starken Handlungsstrang besitzt, trotzdem wirkt die zweite Staffel selbst im Vergleich zu dieser dünner. Wer gehofft hat, mehr über die Schlüssel, was in dem Medaillon ist und wem Raku nun das Versprechen gegeben hat, zu erfahren, der wird hier bitter enttäuscht. Zwar bekommt Raku die Kette zurück, da sie aber immernoch “kaputt” ist, wird vorerst kein Öffnungsversuch unternommen.
Durchwachsene Unterhaltung
Allgemein steht im Zentrum jeder Folge einer der zahlreichen Charaktere. Dadurch rückt Raku immer mehr in den Hintergrund, sodass man schon fast vergisst, dass eigentlich er die Hauptfigur ist. Dabei haben mir einige Episoden mehr, andere weniger gefallen, wie oben schon angedeutet, gehört die erste in letztere Kategorie. Als Auftakt habe ich einfach mehr erwartet. Auch die zweite, in der Paula vorgestellt wird, verursachte bei mir eher Stirnrunzeln anstelle eines herzhaften Lachens. Denn obwohl Seishiro schon in der ersten Staffel mit ihren Waffen und Assassinenfertigkeiten des Öfteren übertrieben wirkte, sind ihre Kräfte in dieser Episode absurd.
Sehr gut hat mir hingegen Folge 10 gefallen, in der Rakus Freund Shuu sich mal von einer anderen Seite zeigen darf und die Freundschaft zwischen den beiden mehr Bedeutung bekommt. Auch die dritte und vierte Episode, in denen es um Chitoges Beziehung zu ihrer Mutter geht und Raku sich für sie einsetzt, gehören zu den besseren der Staffel. Denn hier wächst die Beziehung zwischen den beiden und das Verhältnis von Chitoge zu ihrer Mutter verleiht ihrem Charakter mehr Tiefe. Folge 8 hingegen beginnt als Ausflug in „Magical Patîssier Kosaki-chan“. Das ist ein Nisekoi Spin-Off Manga von Tsutsui Taishi, der nochmal ein Stück freizügiger ist. Eine eigentlich ganz witzige Idee, die Ausführung ist aber eher mittelmäßig. Denn in der Mitte der Folge geht direkt wieder die normale Story weiter. Dabei scheint der „Magical Patîssier Kosaki-chan“ Teil nicht rund abgeschlossen zu sein. Hier hätte man meiner Meinung nach die komplette Episode mit dem Thema durchziehen sollen.
Seishiro bist du das?
Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass Seishiro in der zweiten Staffel eine andere Stimme bekommen hat. Auch wenn Maximiliane Häcke mir in der ersten weder besonders gut noch schlecht gefallen hat, verleiht sie im Vergleich zur neuen Besetzung, Esther Brandt, dem Charakter mehr das gewisse Etwas. Denn leider wirkt Brandts Stimme in Szenen, in denen Seishiro sauer ist, nicht kräftig beziehungsweise aufbrausend genug. Das merkt man besonders in der zweiten Episode bei ihren Gefechten mit Paula.
Wie auch die erste Staffel könnt ihr Volume 1 von Kazé mit einem Sammelschuber bekommen, in dem die zweite ebenfalls Platz findet. Auch sind wieder ein paar Postkarten sowie pro Volume ein Poster dabei.
Wie geht es weiter?
Fans von Nisekoi wird sicher schon aufgefallen sein, dass nach Staffel 2 zumindest beim Anime Ende der Fahnenstange ist. In Japan selbst ist bis jetzt auch noch keine dritte Staffel offiziell angekündigt worden. Hierzulande sind bereits 18 der insgesamt 25 Manga-Bände erschienen, womit die Geschichte abgeschlossen ist. Wer also gerne wissen möchte, wie es weitergeht, sollte dazu greifen.
Fazit
Nisekoi : Staffel 2 ist definitiv nicht so gut wie die erste. An manchen Stellen fühlt man sich mit wenig bekannten Charakteren überladen, an anderen wird zu viel Zeit mit Nichtigkeiten vergeudet, sodass man sich langweilt. Ein paar Episoden sind zwar gut gelungen, diese schaffen es aber leider nicht, genug Fortschritt in der Geschichte zu schaffen. Auch nimmt der Fanservice in manchen Folgen Überhand. Somit hinterlässt die Staffel insgesamt ein eher unbefriedigendes Gefühl. Besonders wenn man weiß, dass es erstmal keinen Nachschub geben wird, der die Story-Gelüste tilgt. Insgesamt muss ich die zweite Staffel somit als mittelmäßigen Animespaß bewerten, Lacher blieben meist aus und meine Erwartungen nach der guten ersten Staffel wurden enttäuscht.
Infobox:
- Titel: Nisekoi : Staffel 2
- Publisher: Kazé
- Release: 26.08.2016 (Volume 2 – Ende von Staffel 2)
- Medium: DVD, Blu-ray
- FSK: 12
- Genre: Comedy, Romance
- Sprachausgabe: Japanisch (Audio), Deutsch (Audio und Untertitel)
- Synchronsprecher: Dennis Saemann, Corinna Dorenkamp, Rieke Werner, u. a.
Bildquelle(n): Naoshi Komi, K.K. Shaft (Kabushiki-gaisha Shafuto), K.K. Shueisha, Aniplex, VIZ Media Switzerland SA